Ein Solarkollektor erzeugt immer dann Wärme, wenn Sonnenlicht auf den Absorber trifft – auch, wenn diese Wärme nicht benötigt wird. Das kann zum Beispiel im Sommer der Fall sein, wenn die Hausbewohner im Urlaub sind. Ist die Wärmeabnahme durch den Speicher-Wassererwärmer oder Heizwasser-Pufferspeicher nicht mehr möglich, weil dieser bereits vollständig geladen ist, schaltet sich die Umwälzpumpe ab und die Solaranlage geht in Stagnation.
Bei weiterer Sonneneinstrahlung führt dies zu steigenden Kollektortemperaturen bis hin zur Verdampfung des Wärmeträgermediums und hoher thermischer Belastung von Anlagenkomponenten wie Dichtungen, Pumpen, Ventilen und des Wärmeträgermediums. In Anlagen mit Temperaturabschaltung ThermProtect wird Dampfbildung zuverlässig vermieden.
Erstmals wurde ein Flachkollektor entwickelt und patentiert, der bei Erreichen einer bestimmten Temperatur die weitere Energieaufnahme unterbindet. Die Absorberbeschichtung des Vitosol 200-FM basiert auf dem Prinzip „schaltender Schichten“. Sie verändert abhängig von der Kollektortemperatur ihre Kristallstruktur und damit ihre Leistung. Die Stillstandstemperatur vermindert sich. Oberhalb einer Absorbertemperatur von ca. 75 °C ändert sich die Kristallstruktur, wodurch sich die Wärmeabstrahlung um ein Vielfaches erhöht. Dadurch reduziert sich bei steigender Kollektortemperatur die Kollektorleistung, die Stagnationstemperatur ist deutlich geringer, eine Dampfbildung findet nicht statt.
Sinkt die Temperatur im Kollektor, geht die Kristallstruktur wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. Dann werden mehr als 95 Prozent der eintreffenden Sonnenenergie absorbiert und in Wärme umgewandelt, nur ein Anteil geringer 5 Prozent wird wieder abgestrahlt. Damit ist der Ertrag des neuen Kollektors höher als bei herkömmlichen Flachkollektoren, da er nicht in Stagnation geht und jederzeit wieder Wärme liefern kann. Der Wechsel der Kristallstruktur ist unbegrenzt reversibel und die Funktion ist dauerhaft verfügbar.