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Heizkörper austauschen lassen: Fachgerechte Maßnahmen

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Der Heizungsinstallateur sorgt für den fachgerechten Austausch eines Heizkörpers
Bild: © RossHelen / Shutterstock.com

Beschädigte, veraltete oder ineffiziente Heizkörper müssen getauscht werden, keine Frage. Aber wie laufen die Vorbereitung und der Austausch durch einen Heizungsinstallateur genau ab? Worauf kommt es bei der Auswahl geeigneter neuer Heizkörper an? Und wie hoch sind die Kosten? Darüber hinaus ist die Frage, ob die Heizkörper wirklich ausgetauscht werden müssen, nicht immer klar zu beantworten. In die Jahre gekommene Heizkörper funktionieren häufig noch. Gute Gründe, sie dennoch austauschen zu lassen – und Antworten auf viele weitere Fragen – lesen Sie in diesem Ratgeber.

Gründe und Ursachen, die Heizkörper austauschen zu lassen

Am Anfang steht meist die Frage: Muss ich meine Heizkörper austauschen lassen? Abgesehen von Lecks, durchgerosteten Stellen oder anderen offensichtlichen Mängeln können Sie diese Frage mit Ja beantworten, wenn Ihre alten Heizkörper …

  • nach einer Heizungsmodernisierung oder energetischen Sanierung ungeprüft weiter in Betrieb bleiben. Sie passen meist nicht mehr zum Heizbedarf des erneuerten Heizkessels (sanierten Gebäudes) und haben anders bemessene Heizflächen sowie einen abweichenden Wasserbedarf.
  • nicht mehr zum neu eingebauten Wärmeerzeuger wie etwa Wärmepumpe oder Solarthermieanlage passen, die mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten.
  • für unnötig schlechtes Raumklima sorgen und gegebenenfalls fußkalte Böden erzeugen.
  • an Stellen platziert wurden, die nach einer energetischen Sanierung/ Dämmung nicht mehr sinnvoll sind, zum Beispiel in kalten Fensternischen mit Wärmebrücken, wo Wärme an die Außenseite des Gebäudes verloren geht.
  • Ablagerungen aus Kalk und Schmutz im Inneren der Heizkörper einen effizienten und kostensparenden Betrieb der modernisierten Heizungsanlage verhindern.

 

In welchen Fällen reicht es, alte Heizkörper neu zu lackieren?

Wenn die Heizkörper nachgewiesenermaßen noch eine Zeitlang funktionstüchtig sind, gibt es anstelle eines Austauschs andere Maßnahmen. Hier kann es im Einzelfall eine Option sein, die Heizkörper neu zu streichen beziehungsweise neu zu lackieren. In folgenden Fällen besteht guter Grund, die alten Heizkörper weiter in Betrieb zu belassen:

 

  • Wenn im Rahmen der Heizungsmodernisierung eine Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung installiert wird. Die alten Heizkörper unterstützen dann lediglich die Flächenheizung, wenn Bedarf ist.
  • Wenn die Heizkörper großflächig genug sind, um mit möglichst niedrigen Temperaturen den Raum zu heizen, funktionstüchtig und mit einer geeigneten Regelung ausgestattet, die zur neuen Heizungsanlage passt.

Das Wichtigste zu Kosten, Förderung und Einsparmöglichkeiten

Ein Heizkörperaustausch geht natürlich vor Allem mit den Anschaffungskosten für die Austauschheizkörper einher. Bei fachgerechter Durchführung entstehen außerdem Kosten für die Montage sowie die Demontage und Entsorgung der alten Heizkörper. Der Preis ist abhängig von einer Vielzahl an Bedingungen vor Ort. Hierzu zählen Heizkörper-Typ, Anzahl der benötigten Heizflächen und Räume, die zu beheizen sind, sowie die Komplexität der Arbeiten. Je nach vereinbartem Leistungsumfang bietet der Heizungsinstallateur weitere Serviceangebote an, zum Beispiel den hydraulischen Abgleich und eine turnusmäßige Wartung. All die beschriebenen Arbeiten fallen im Einzelfall unterschiedlich aus, sodass ein Pauschalpreis für den Austausch der Heizkörper nicht genannt werden kann. Fordern Sie über die Viessmann Partner-vor-Ort-Suche eine unverbindliche Fachberatung an, und der vermittelte Heizungsinstallateur wird Ihnen das passende Angebot je nach persönlichem Bedarf machen.

Energieverbrauch und Heizkosten senken durch einen Heizkörperaustausch

Um mittels Heizkörperaustausch Kosten zu sparen, müssen die neuen Heizkörper in Größe und Leistungsfähigkeit exakt auf die Raumbedürfnisse zugeschnitten sein. Hierfür ist es notwendig, den persönlichen Energie- und Wärmebedarf zu errechnen. Dieser ist unter anderem von den energetischen Bedingungen im Haus abhängig.

Die nötigen Berechnungen sollte ein Experte durchführen, der sich mit den einzelnen Faktoren auskennt. Als Zwischenergebnis ermittelt er die nötige Heizlast. Im Endergebnis steht die erforderliche Wärmeleistung der Heizkörper in Kilowattstunden. 

Zuschüsse und Förderung für den Einbau neuer Heizkörper

Sie können sich diese Leistungen mittels staatlicher Förderung im Rahmen einer Energieberatung bezuschussen lassen. Für energetische Fachplanungen gibt es einen Zuschuss von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Darüber hinaus können Handwerkerleistungen steuerlich geltend gemacht werden. Die Förderhöhe betrögt in diesem Falle 20 Prozent von maximal 6.000 Euro im Jahr.

Der Einbau von Niedertemperatur-Heizkörpern kann jedoch auch als Heizungsoptimierung mit einem Zuschuss von bis zu 20 Prozent über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst werden. Ebenso gelten solche Heizkörper auch als förderfähige Umfeldmaßnahmen bei einer Heizungsmodernisierung.

Familie in ihrem behaglichen zu Hause
Bild: © Roman Samborskyi / Shutterstock.com

Die Auswahl des richtigen Heizkörpers für ein behagliches Zuhause

Neben Aussehen und Typ kommt es beim passenden Heizkörper besonders auf die Art der Wärmeabgabe an. Diese kann in Form von Strahlung oder Konvektion geschehen. Durch Konvektion erhitzt sich kühle Raumluft. Strahlungswärme wird hingegen spürbar, wenn sie auf feste Körper beziehungsweise Flächen trifft. Der Mensch empfindet Strahlungswärme naturgemäß als angenehmer. Ein hoher Strahlungsanteil bei der Wärmeabgabe führt also in der Regel zu mehr Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Doch auch Konvektionswärme hat ihre Vorteile. Luft erwärmt sich etwa schneller als eine feste Fläche, sodass die Temperatur schneller auf und ab reguliert werden kann.

Die meisten modernen Heizkörper übertragen sowohl Strahlungswärme als auch Konvektionswärme in unterschiedlichen Anteilen. Sprechen Sie mit Ihrem Heizungsinstallateur über die Vor- und Nachteile, um die optimale Mischung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

 

Welchen und wie viele Heizkörper für welchen Raum?

Für die tatsächlich erforderliche Heizkörperleistung ist neben dem Heizkörpertyp auch entscheidend, ob es sich etwa um das Badezimmer oder um das Wohnzimmer handelt. Ein erfahrener Fachmann bezieht diese und weitere Faktoren mit ein, wenn er seine Heizlastberechnung macht. Es gehören die Größe und Ausrichtung des jeweiligen Raums dazu, aber auch der energetische Zustand des Gebäudes und der Leistungsumfang des Heizkörpers, der für das Zimmer infrage kommt. Im Ergebnis einer solchen Berechnung steht die Ermittlung der Leistung in Watt. Bestimmten Räumen oder Raumgrößen Pauschalwerte zuzuordnen, ist aufgrund der Vielzahl von Einflüssen vor Ort nicht möglich. Um im Vorhinein einen Überblick zu bekommen, gibt es Faustformeln. Für eine zuverlässige Planung Ihrer Heizkörper sollten diese allerdings mit einem Experten abgestimmt werden.

Arten von Heizkörpern im Überblick

Wenn Sie entschieden haben, die Heizkörper austauschen zu lassen, bietet sich eine große Auswahl an Heizkörpern an. Verschaffen Sie sich unter den folgenden Links einen Überblick über das Viessmann Vitoset Heizkörper Programm, oder steigen Sie sofort in die entsprechende Produktlinie ein:

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Heizkörperaustausch

Die grundlegenden Schritte zum Heizkörperaustausch klärt der Fachmann. Darüber hinaus gibt es möglicherweise die eine oder andere Frage, die Sie klären möchten, ehe Sie den Austausch in Auftrag geben. Sollten Sie sich bereits für den Heizkörperaustausch entschieden haben, finden Sie hier eine Reihe konkreter Punkte, die häufig angefragt werden.

 

Die Dauer für fachgerechte Demontage und Montage kann recht unterschiedlich ausfallen. Dabei kommt es unter anderem auf die Lage und Anzahl der Anschlüsse, Ventile und Verschraubungen an. Ebenso spielt es eine Rolle, auf welchen Heizkörper-Typ Sie wechseln, und wie komplex die neue Technik im Vergleich zur alten ist. In der Regel handelt es sich um eine vergleichsweise schnelle Maßnahme. Fragen Sie im Zweifel Ihren Heizungsbauer nach der Dauer der Montage und erkundigen Sie sich, wieviel Zeit für den Austausch eingeplant werden muss.

Beauftragen Sie einen Heizungsinstallateur mit dem Austausch Ihrer Heizkörper, übernimmt dieser selbstverständlich auch die Entsorgung der alten Heizkörper. Dies ist dringend zu empfehlen. Nicht nur, dass alte Heizkörper bis zu 20 kg wiegen, sie gehören außerdem in die Kategorie Schrott und müssen fachgemäß entsorgt werden. Das bedeutet, sie zu säubern und vollständig zu entleeren. Anschließend können die metallischen Wertstoffe voneinander getrennt und wiederverwertet werden. Für eine private Entsorgung fallen andernfalls – neben dem Aufwand für das Putzen und Leeren – auch die Kosten für Transport und Annahme in der örtlichen Deponie an.

Haben Sie sich entschieden, anstelle von neuen Heizkörpern eine Fußbodenheizung zu installieren, können Sie sich auf viele Vorteile freuen. Zu beachten ist allerdings, dass eine solche Flächenheizung nur nach energetischer Sanierung des Gebäudes infrage kommt. Andernfalls rentiert sich die Maßnahme aufgrund des schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses nicht.

Ein Handtuchheizkörper hat naturgemäß andere Maße als ein ‚herkömmlicher’ Badheizkörper, was für einen Fachmann natürlich kein Problem darstellt. Mit dem Einbau einer zusätzlichen Elektro-Heizpatrone sind Sie auch für kühlere Sommertage gewappnet, an denen es im Bad gern ein paar Grad wärmer sein darf, Sie aber nicht gleich die ganze Heizungsanlage einschalten wollen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, einen elektrischen Badheizkörper einbauen zu lassen. Beziehen Sie in diesem Fall den Faktor Stromkosten in Ihre Planung ein.

Laut Mietrecht dürfen Mieter denjenigen technischen Standard erwarten, der zum Zeitpunkt des Baus des Gebäudes maßgeblich war. Das gilt laut Bundesgerichtshof explizit auch für die Heizung samt Heizkörpern. Befindet sich diese im vertragsgemäßen Zustand, also wie besichtigt, muss der Vermieter nicht tätig werden. Demnach begründet eine ältere Heizungsanlage keine Ansprüche auf Modernisierung oder gar Mietminderung. Auch dann nicht, wenn die Anlage unwirtschaftlich arbeitet, oder wenn das restliche Gebäude zuvor modernisiert wurde.

Zur Modernisierungspflicht seitens des Vermieters zählt aber die genannte Austauschpflicht nach 30 Jahren gemäß EnEV. Unabhängig von einem kompletten Austausch, der auch finanziell Sache des Vermieters ist, obliegt dem Vermieter die Instandhaltung und Wartung der Heizungsanlage samt Heizkörpern. Kriterium ist hier unter anderem die Heizleistung. Diese muss in den Wohnräumen eine Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius ermöglichen.

 

  • Geräusche machen?
  • Nur oben beziehungsweise ungleichmäßig warm werden?
  • Überhaupt nicht warm werden?
  • mit hohen Heizkosten laufen?

In diese Fällen gibt es zunächst andere Maßnahmen, die zum Erfolg führen können. Dazu gehört das Entlüften der Heizung sowie ein hydraulischer Abgleich. Werden die Heizkörper überhaupt nicht warm, kann es sein, dass der Systemdruck zu niedrig ist. In dem Fall ist es erforderlich, Heizwasser nachfüllen zu lassen. Des Weiteren sollten Ventile, Rohrleitungen und andere neuralgische Punkte regelmäßig auf Verstopfungen und Verunreinigungen geprüft werden. Im Falle zu hoher Heizkosten lohnt es sich unter Umständen, die Thermostate gegen programmierbare oder intelligente Thermostate zu tauschen.

Wurden Heizkörper und Heizkessel zusammen installiert, richtet sich die Antwort nach dem Alter der gesamten Anlage. Im Internet kursieren verschiedene Angaben darüber, ab welchem Alter Sie über einen Austausch nachdenken sollten. Als Orientierung gelten etwa 15 Jahre Betriebsdauer. Viele Heizungsanlagen in Deutschland überschreiten diese Marke. Gesetzlich vorgeschrieben ist laut Energieeinsparverordnung (EnEV) der Austausch von Konstanttemperaturkesseln, die älter als 30 Jahre sind. Aus technischen Gesichtspunkten ist es ratsam, die Heizkörper spätestens zu diesem Datum mit auszutauschen.

Wie bereits beschrieben, verändern sich durch eine Heizungsmodernisierung nach so langer Zeit die energetischen Bedingungen erheblich, sodass alte Heizkörper nicht mehr zur neuen Anlage passen. Mag der Betrieb technisch noch möglich sein, empfiehlt er sich aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht oft nicht mehr.

Über die generelle Lebensdauer von Heizkörpern lässt sich pauschal kaum etwas sagen. Hier reichen die Angaben von 40 Jahren Betriebsdauer bis hin zu 20 Jahren. Auch Faktoren wie die Verschmutzung des Rohrsystems infolge der enorm langen Betriebszeit haben Einfluss, weshalb die letztliche Entscheidung, ob Sie Ihre alten Heizkörper noch weiter in Betrieb halten können, dem Fachmann obliegt.