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Effizient heizen mit einer Klimaanlage – So geht's

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Das Bild zeigt eine Vitoclima 300-S Klimaanlage zum Heizen des Schlafzimmers.

Moderne Klimaanlagen schaffen insgesamt eine thermische Behaglichkeit für die Personen in einem Raum beziehungsweise Gebäude. Neben dem Kühlen können Sie dabei auch zum Heizen genutzt werden. Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist dies sogar äußerst effizient. Wann das Heizen mit der Klimaanlage sinnvoll ist, was dabei zu beachten ist und wie Sie die Kosten richtig einschätzen, erfahren Sie im Folgenden.

So funktioniert die Klimaanlage als Heizung

Soll die Klimaanlage heizen und kühlen in einem, ist ein reversibler Kältemittelkreislauf Voraussetzung. Bei der klassischen Kühlfunktion einer Klimaanlage sorgt der Kreislauf dafür, dass thermische Energie aus den Räumen nach draußen transportiert wird. Im umgekehrten (reversiblen) Fall wird der Außenluft Wärme entzogen und an die Räume abgegeben. Vereinfacht läuft dieser Prozess wie folgt ab: 

  1. Ein Ventilator nimmt Außenluft auf und leitet diese zum Verdampfer weiter.
  2. Das dort zirkulierende Kältemittel verdampft und gelangt zum Verdichter.
  3. Der Kältemitteldampf wird komprimiert und erwärmt sich dabei.
  4. Am Verflüssiger gibt der Kältemitteldampf Wärme an die Innenluft ab.
  5. Das Kältemittel verflüssigt sich wieder und der Kreislauf beginnt erneut.  

Möchten Sie Ihre Klimaanlage auch zum Heizen nutzen, können Sie aus verschiedenen Viessmann Geräten wählen. Neben den Split-Klimaanlagen Vitoclima 200-S und 300-S bietet auch die Multi-Split-Klimaanlage 200-S Multi diese Funktion.

Eine Klimaanlage kann jederzeit nachgerüstet werden – über die Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren wir Sie hier

Wärmepumpe und Klimaanlage im Vergleich

Ein Blick auf die Funktion von Wärmepumpe und Klimaanlage zeigt, dass beide auf ähnliche Weise heizen. Wärmepumpen können jedoch nicht nur Raumluft erwärmen, sondern auch Trinkwasser auf höhere Temperaturen bringen. Im Gegenzug dazu lässt sich mit einer Klimaanlage auch die Luftqualität optimieren. Viessmann Vitoclima Klimageräte sind beispielsweise mit einem IFD-Filter ausgestattet, der Feinstaub, Bakterien und Viren in der Luft reduziert.

Faktoren für den wirtschaftlichen Betrieb

Ob das Heizen mit Klimaanlage sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn die Effizienz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben dem energetischen Zustand des Gebäudes sind die Außentemperatur sowie die Art der Stromversorgung relevant. Darüber hinaus spielen auch die Geräteeigenschaften eine Rolle. Grundsätzlich empfiehlt es sich zudem, die Klimaanlage regelmäßig zu warten.

Verliert das Gebäude aufgrund einer unzureichenden Wärmedämmung viel Energie über die Außenhülle, muss die Klimaanlage mehr heizen, um die Wohlfühltemperatur zu erreichen. Dadurch steigt der Stromverbrauch. Optimale Voraussetzungen bieten hingegen gut isolierte Neubauten. In bestehenden Gebäuden lassen sich Klimageräte aber ebenfalls nachrüsten.

Grundsätzlich lässt sich das ganze Jahr über mit einer Klimaanlage heizen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Effizienz mit sinkender Außentemperatur abnimmt. Denn dann muss die Anlage das Temperaturniveau der Außenluft stärker anheben, was einen höheren Verbrauch zur Folge hat. Besonders günstig ist das Heizen mit der Klimaanlage hingegen in der Übergangszeit. Hier liegen Außenluft- und Raumtemperaturen meist nah beieinander, wodurch der Stromverbrauch geringer ausfällt.

Klimaanlagen sind strombetrieben. Fossile Energieträger werden demnach nicht direkt für die Wärmeerzeugung eingesetzt. Aus ökologischer Sicht ist es dennoch sinnvoll, beim Heizen mit Klimaanlage auf Ökostrom zu setzen. Im Idealfall stammt der Strom für den Betrieb aber von einer eigenen Photovoltaikanlage (PV). Denn der selbst erzeugte Strom steigert die Unabhängigkeit von Energielieferanten und schwankenden Strompreisen. Viessmann Klimaanlagen sind bereits ab Werk auf den Betrieb mit PV-Strom vorbereitet.     

Soll die Klimaanlage als Heizung zum Einsatz kommen, sind auch die Geräteeigenschaften wichtig. Grundsätzlich eignet sich vor allem die sogenannte Split-Klimaanlage zum Heizen. Entsprechende Geräte verfügen über eine Außeneinheit sowie eine oder mehrere Inneneinheiten – eine Einheit für jeden zu beheizenden Raum. Eine bedarfsgerechte Leistungsanpassung durch die Invertertechnologie sorgt dabei für einen effizienten und stromsparenden Betrieb. Darüber hinaus ist die Wärmeleistung des Klimagerätes relevant. Diese bestimmt, wie viel Energie eine Klimaanlage in einer bestimmten Zeiteinheit zum Heizen aufbringen kann. Bei der richtigen Auslegung hilft ein erfahrener Installateur. Dieser ist für die Installation ohnehin verpflichtend.  

Den SCOP-Wert richtig deuten

Der Seasonal Coefficient of Performance (SCOP) spiegelt die Energieeffizienz im Ganzjahresbetrieb wider. Der Kennwert ist abhängig vom Gerät und berücksichtigt auch Faktoren wie den Verbrauch im Teillastbetrieb. Relevant ist das beispielsweise bei Klimaanlagen mit Invertertechnologie, die ihre Leistung dem tatsächlichen Bedarf anpassen. Ein SCOP-Wert von 4,0 bedeutet, dass eine Anlage im Jahresdurchschnitt etwa eine Kilowattstunde Strom benötigt, um 4,0 kW Wärme bereitzustellen. Das heißt: Liegt der Wärmebedarf bei 10.000 Kilowattstunden, sind nur rund 2.500 Kilowattstunden Strom nötig, um diesen zu decken.

Kosten beim Heizen mit Klimaanlage

Wie hoch die Stromkosten beim Heizen mit Klimaanlage ausfallen, hängt vor allem vom SCOP und vom individuellen Wärmebedarf ab. Liegt letzterer bei 15.000 Kilowattstunden im Jahr und erreicht die Klimaanlage einen SCOP von vier, benötigt sie 3.750 Kilowattstunden Strom im Jahr. Bei einem Preis von rund 34 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich dabei Heizkosten von 1.275 Euro. Setzen Sie die Klimaanlage nur in der Übergangszeit zum Heizen ein, fällt der COP im Durchschnitt etwas höher aus. Zusammen mit der geringeren Nutzungszeit sorgt das dabei für sinkende Kosten.

Wichtig zu wissen: Wie viel eine Klimaanlage beim Heizen kostet, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Fachhandwerker und Energieberater helfen aber dabei, die Ausgaben genau zu bestimmen. 

Antworten auf häufige Fragen

Nicht jede Klimaanlage kann als Heizung dienen. Für den Heizbetrieb ist ein reversibler Kältemittelkreislauf Voraussetzung. Entsprechende Informationen finden Sie in den Produktunterlagen. Mit den Viessmann Vitoclima Split-Klimaanlagen können Sie auch heizen. 

Beim Heizen mit Klimaanlage entstehen Betriebsgeräusche. Moderne Geräte verfügen allerdings über drehzahlgeregelte Ventilatoren und ausgeklügelte Schalldämm-Konzepte. Dadurch ist die Inneneinheit mit bis zu 45 Dezibel (dB) maximal so laut wie ein laufender Kühlschrank.   

Eine Mikroprozessorsteuerung gewährleistet die Einhaltung der Wunschtemperatur und hält darüber hinaus die Luftfeuchtigkeit auf dem gewünschten Niveau. In der Regel erfolgt die Steuerung per Fernbedienung. Modelle mit WLAN-Schnittstelle lassen sich aber auch über das Smartphone steuern.

Für die Installation einer Split-Klimaanlage ist ein Mauerdurchbruch Voraussetzung. Im Neubau lässt sich dies jedoch bereits bei der Planung berücksichtigen. Soll die Klimaanlage auch als Heizung dienen, empfiehlt es sich, den Installateur im Vorfeld zu informieren. So kann dieser die Einbausituation entsprechend anpassen. Durch die Installation der Inneneinheit in Bodennähe lässt sich beispielsweise der Luftstrom reduzieren. 

Vor- und Nachteile beim Heizen mit Klimaanlage

VorteileNachteile
Regulation von Luftqualität und -feuchtigkeitMauerdurchbruch notwendig
Schnelle Erwärmung der RäumeEine Inneneinheit pro Raum
Unterstützung der ZentralheizungHohe Stromkosten bei unwirtschaftlichem Betrieb
Keine Heizkörper notwendig 
Günstiger als klassische Wärmeerzeuger 
Höhere Eigenverbrauchsrate von PV-Strom 
Mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern