Solarstrom einspeisen: Wie es funktioniert und wann es sich lohnt

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Das Bild zeigt einen Stecker für die Steckdose vor blauem Himmel mit Sonne.
Bild: © maradon 333 / Shutterstock.com

Der Eigenverbrauch von Solarstrom lohnt sich aufgrund hoher Strompreise und insbesondere mit einer strombasierten Heizung wie der Wärmepumpe besonders. Für überschüssigen Solarstrom bietet die Einspeisung in das öffentliche Netz eine gute Zusatzoption für Eigenheimbesitzer. Durch die richtige Einspeisung kann nicht nur nachhaltig Energie erzeugt werden, sondern Sie können auch finanziell davon profitieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Solarstrom einspeisen, welche Vergütungen es gibt und für wen es sich lohnt.

Voraussetzungen für die Einspeisung von Solarstrom

Solarstrom einspeisen bedeutet, den von einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugten elektrischen Strom in das öffentliche Stromnetz zu leiten. Wenn der Strom aktuell nicht benötigt wird und auch der Stromspeicher voll ist, bietet diese Praxis PV-Anlagenbetreibern die Möglichkeit, den überschüssigen Solarstrom an das allgemeine Stromnetz zu übergeben und dafür eine Vergütung zu erhalten. Hierfür müssen bestimmte bürokratische und technische Voraussetzungen erfüllt sein.

Photovoltaik-Anlage beim Netzbetreiber anmelden

Zunächst müssen Sie einen Netzanschlussantrag bei Ihrem örtlichen Stromnetzbetreiber stellen. Betreiber einer Photovoltaikanlage sind verpflichtet, diese innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme der Bundesnetzagentur zu melden. Für die Anmeldung (kostenlos) müssen Sie die Stammdaten der PV-Anlage in das Marktstammdatenregister (MaStR) eintragen. In unserem Artikel „Anmeldung der Photovoltaikanlage“ erhalten Sie weitere Informationen darüber, was bei der Anmeldung zu beachten ist. 

Technische Erfordernisse 

Um Solarstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen, muss ein Einspeisezähler – ein sogenannter Zweirichtungszähler – installiert werden. Dieser kann für eine jährliche Gebühr von etwa 40 Euro gemietet werden. Der Netzbetreiber übernimmt den Einbau, nachdem die Anmeldung genehmigt ist. Der Zweirichtungszähler wird am Hausanschluss montiert und misst sowohl die Einspeisung als auch den Verbrauch von Strom. So kann der Netzbetreiber die Ihnen zustehende Einspeisevergütung feststellen.

Voraussetzungen zusammengefasst

Die Photovoltaikanlage muss ordnungsgemäß installiert und in Betrieb sein.
Der Netzanschlussantrag muss bei Ihrem Stromversorger gestellt sein.
Es muss ein Zweirichtungszähler installiert sein.
Die Photovoltaikanlage muss im Marktstammdatenregister (MaStR) registriert sein.

Ist Solarstrom einspeisen ohne Anmeldung möglich?

Grundsätzlich gilt: Für jede PV-Anlage, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, ist eine Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich. Solarstrom einspeisen ohne eine Anmeldung ist also nicht möglich. Ausgenommen davon sind lediglich sogenannte Inselanlagen, bei denen der gesamte Stromverbrauch vom System abgedeckt wird und denen ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz nicht möglich ist. Diese speisen allerdings auch keinen Strom ein.

Vergütungen für die Solarstrom-Einspeisung

Festgelegt wird die Höhe der Vergütung für eingespeisten Solarstrom vom Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie kann je nach Anlagenart (Teil- oder Volleinspeisung), der installierten Leistung der Anlage und dem Jahr der Inbetriebnahme unterschiedlich hoch ausfallen. Ab Inbetriebnahme der Anlage erhalten Anlagenbesitzer 20 Jahre lang die Auszahlung eines festgelegten Betrages. Die Einspeisemenge wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. 

  • Anlagen mit Teileinspeisung: Nur die übrigen Überschüsse des PV-Stroms nach Eigenverbrauch werden gegen die Einspeisevergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist
  • Anlagen mit Volleinspeisung: Der gesamte erzeugte Solarstrom wird in das öffentliche Netz eingespeist – Anlagenbesitzer erhalten hierfür einen höheren Vergütungssatz

Einspeisevergütung ab 1. Februar 2024

 PV-Anlage bis 10 kWpPV-Anlage bis 40 kWpPV-Anlage bis 100 kWp
Teileinspeisung8,1 ct./kWh7,0 ct./kWh5,7 ct./kWh
Volleinspeisung12,9 ct./kWh10,8 ct./kWh10,8 ct./kWh

Einspeisevergütung ab 1. August 2024

 PV-Anlage bis 10 kWpPV-Anlage bis 40 kWpPV-Anlage bis 100 kWp
Teileinspeisung8,0 ct./kWh6,9 ct./kWh5,6 ct./kWh
Volleinspeisung12,8 ct./kWh10,7 ct./kWh10,7 ct./kWh

Einspeisevergütung ab 1. Februar 2025

 PV-Anlage bis 10 kWpPV-Anlage bis 40 kWpPV-Anlage bis 100 kWp
Teileinspeisung7,96 ct./kWh6,89 ct./kWh6,89 ct./kWh
Volleinspeisung12,61 ct./kWh10,57 ct./kWh10,57 ct./kWh

Wann lohnt es sich, Solarstrom einzuspeisen? 

Ob sich die Einspeisung von Solarstrom lohnt, muss individuell entschieden werden. Ausschlaggebende Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten sind Größe, Leistung der Anlage sowie der Eigenverbrauchsanteil. Wir empfehlen in allen Fällen eine individuelle Beratung für Ihre Situation. Aufgrund der steigenden Strompreise und der Möglichkeit, mit Stromspeichern den Strom vielseitig zu verbrauchen, lohnt sich aktuell der Eigenverbrauch von Solarstrom mehr.

PV-Anlage ohne Einspeisung für den Eigenverbrauch von Solarstrom 

Ein Stromspeicher als Ergänzung zur Photovoltaikanlage speichert den überschüssigen Solarstrom und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn Sie ihn brauchen. Unsere Viessmann Systemlösungen ermöglichen es Ihnen so beispielsweise den Solarstrom aus der PV nicht nur für Haushaltsgeräte, sondern auch für das Laden von E-Autos zu nutzen. Außerdem lässt sich die PV auch mit Ihrer Wärmepumpe kombinieren. So sparen Sie nicht nur Kosten, sondern setzen noch stärker auf erneuerbare Energien.

Die Vorteile von Eigenverbrauch:

  • Selbst erzeugter Strom ist deutlich günstiger als der Strom aus dem öffentlichen Netz.
  • Durch die eigene Photovoltaikanlage sind Sie weniger von Energieversorgern abhängig. 
  • Solarstrom ist eine erneuerbare Energiequelle. Durch die Nutzung von Solarstrom leisten Sie einen Beitrag zur Energiewende.