Für fest verbaute Gegenstände ist die Wohngebäudeversicherung zuständig. In den Basistarifen sind Wärmepumpen außerhalb des Gebäudes aber nicht immer mitversichert. Ist das der Fall, lassen sich die Policen in der Regel gegen Mehrkosten erweitern oder ergänzen.
Wärmepumpe & Versicherung: Was jetzt wichtig ist
Der Kauf einer Wärmepumpe ist eine Investition in die Zukunft, aber auch mit gewissen Kosten verbunden. Umso wichtiger ist es, die Technik gegen Risiken wie Diebstahl oder Hochwasser abzusichern. Möglich ist das über klassische sowie eigens auf Wärmepumpen zugeschnittene Versicherungen. Um im Schadenfall die Kosten nicht selbst tragen zu müssen, sind jedoch einige Dinge zu berücksichtigen.
Risiken für Wärmepumpen im Überblick
Sowohl Art als auch Standort der Wärmepumpe beeinflussen mögliche Risikofaktoren. Denn davon hängt ab, wie stark die Technik Umwelteinflüssen ausgesetzt und wie einfach sie für Unbefugte zugänglich ist. Möchten Sie eine Wärmepumpe versichern, sind unter anderem Schäden durch folgende Ereignisse relevant:
- Brand
- Leitungswasser
- Diebstahl
- Vandalismus
- Tierbiss
- Elementarereignisse (z. B. Hochwasser, Blitzschlag, Sturm und Hagel)
Personen- und Sachschäden nicht vergessen
Schäden können nicht nur an der Wärmepumpe selbst entstehen, sondern auch durch sie verursacht werden. Lösen sich bei einem Sturm etwa Teile der Außeneinheit und beschädigen ein nahestehendes Auto, muss der Eigentümer der Wärmepumpe für den Schaden aufkommen. Das gilt auch für Personenschäden. Die professionelle Montage durch einen Fachbetrieb minimiert diese Risiken jedoch.
Hinweis: Für die Behebung von Konstruktions- und Materialfehlern wird keine Wärmepumpen-Versicherung benötigt. In diesen Fällen greifen Gewährleistung und Garantie des Herstellers. Neben der gesetzlichen Gewährleistung umfasst die Viessmann Garantie auch weitere Leistungen. Über diese informiert Ihr Viessmann Partner vor Ort. Schäden, die aus einer mangelhaft durchgeführten Installation herrühren, werden von der Betriebshaftpflichtversicherung Ihres Installateurs übernommen.
Welche Versicherung für Wärmepumpen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wärmepumpe zu versichern. Welche die richtige ist, hängt vom Risikofaktor sowie den individuellen Gegebenheiten ab. Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel und Leitungswasser lassen sich über die Wohngebäudeversicherung abdecken. Der Versicherungsschutz gilt für das Gebäude selbst sowie fest eingebaute Gegenstände – beispielsweise eine Monoblock-Wärmepumpe zur Innenaufstellung. Befindet sich die Umweltheizung außerhalb des Gebäudes, gilt der Versicherungsschutz in der Regel nicht.
Hinweis: Die Hausratversicherung sichert alle beweglichen Dinge ab, die zur Einrichtung gehören und dem Ge- oder Verbrauch dienen. Dazu gehören zum Beispiel Möbel, Bücher und Wertsachen wie Schmuck – Wärmepumpen jedoch nicht.
Versicherer reagieren auf Anstieg regenerativer Energien
Die zunehmende Nutzung regenerativer Energien beeinflusst auch die Versicherungslandschaft. Immer mehr Anbieter stellen Lösungen für die Versicherung von Wärmepumpen zur Verfügung oder arbeiten an diesen. In jedem Fall ist es ratsam, die Versicherungsleistungen genau zu prüfen. Mitunter schließen höherpreisige Tarife der Wohngebäudeversicherung auch Wärmepumpen ein, die außerhalb des Gebäudes stehen. Dabei ist jedoch die Versicherungssumme zu beachten. Diese sollte im Schadenfall den Neuwert der Wärmepumpe ersetzen. Mitunter lässt sich die Gebäudeversicherung auch durch Bausteine erweitern. Dafür können jedoch zusätzliche Kosten anfallen. Ein genauer Vergleich von Gesamtkosten und Konditionen ist daher wichtig.
Haftpflicht deckt Fremdschäden ab
Für Schäden an fremdem Eigentum oder an Personen ist in der Regel die private Haftpflichtversicherung zuständig. Diese greift etwa in dem oben genannten Fall: Bauteile lösen sich und beschädigen ein Auto. Um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden, sollte die Wärmepumpe immer der Versicherung gemeldet werden. Denn neue Gefahrenquellen sind auch für den Versicherer relevant.
Elementarschadenversicherung für extreme Naturereignisse
Die Wohngebäudeversicherung lässt sich durch eine sogenannte Elementarschadenversicherung erweitern oder mit einer solchen kombinieren. Die Versicherung deckt Schäden ab, die durch extreme Einwirkungen der Natur entstehen wie Überschwemmungen, Erdrutsche, Erdsenkungen, Erdbeben oder Lawinen. Auch für Schäden, die durch Starkregen oder Hochwasser verursacht werden, kommt die Elementarversicherung auf. Besonders in gefährdeten Gebieten kann die Police sinnvoll sein, um auch über die Leistungen der reinen Gebäudeversicherung hinaus die Wärmepumpe abzusichern.
Wärmepumpe immer bei Versicherung melden
Im Rahmen einer Heizungsmodernisierung sollten bestehende Versicherungsverträge geprüft werden. Denn die Anschaffung einer Wärmepumpe beeinflusst den Wert einer Immobilie und kann sich dadurch auf die Prämie auswirken. Wird der Versicherer nicht informiert, kann es außerdem den Versicherungsschutz im Schadenfall negativ beeinflussen. Darüber hinaus sind außen stehende Wärmepumpen im Versicherungsumfang oft noch nicht erfasst – insbesondere bei älteren Verträgen. Je neuer ein Vertrag ist, desto höher die Chance, dass die Wärmepumpe in den Konditionen erwähnt wird. Auch wenn das nicht der Fall ist, ist ein Anbieterwechsel nicht zwingend notwendig. Ein Update des Vertrags kann sich ebenfalls lohnen.
Tipp: Kontaktieren Sie den Versicherer, lassen Sie sich ein individuelles Angebot erstellen und vergleichen Sie dieses mit Angeboten anderer Anbieter.
Beispiele für Versicherungsfälle
Wohngebäudeversicherung
Wärmepumpe wird durch austretendes Leitungswasser beschädigt
Haftpflichtversicherung
Teile der Wärmepumpe lösen sich und verletzen einen Passanten
Elementarschadenversicherung
Wärmepumpe wird bei einem Hochwasser beschädigt
Versicherung der Wärmepumpe gegen Diebstahl und Einbruch
Die Wärmepumpe wird geklaut und die Versicherung zahlt nicht? Einbruch und Vandalismus – die vorsätzliche Beschädigung oder Zerstörung – sind in Basistarifen der Wohngebäudeversicherung oft nicht automatisch inbegriffen. Auch hier gilt es, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen. Die Klausel “Gebäudebeschädigungen durch unbefugte Dritte” deutet auf die Abdeckung von Schäden hin.
Versicherungsschutz im Neubau
Die Wohngebäudeversicherung greift nur bei bereits bewohnten Gebäuden. Wärmepumpen werden jedoch auch aus noch nicht bezogenen Neu- oder Rohbauten gestohlen. Bauleistungsversicherungen kommen auch für Diebstahl am Bau auf – in der Regel jedoch nur, wenn das Diebesgut bereits fest verbaut ist. Ist die Wärmepumpe noch nicht angeschlossen, greift der Versicherungsschutz also nicht. Deshalb sollten die Wärmeerzeuger nicht ungeschützt auf der Baustelle gelagert werden.
Hinweis: Der Gefahrenübergang vom Installateur zum Kunden ist im Schadenfall zu prüfen. Denn der Kunde haftet erst, wenn er die Wärmepumpe abgenommen hat.
Maßnahmen zur Sicherung der Wärmepumpe ergreifen
Die Wärmepumpe zu versichern ist nur eine Maßnahme der Absicherung. Damit es gar nicht erst zum Diebstahl kommt, kann man auch bei der Montage ansetzen:
- Diebstahlhemmende Schrauben nutzen
- Verschraubungen mit Schweißpunkten fixieren
- Spezielle Verkleidungen anbringen
Spezielle Versicherungspolicen für Wärmepumpen
Neben den klassischen Policen gibt es auch spezielle Wärmepumpen-Versicherungen. Diese bieten umfangreiche Leistungen und greifen beispielsweise auch dann, wenn durch den Ausfall der Technik Kosten für alternative Heizlösungen anfallen oder schadensbedingte Arbeiten notwendig sind – etwa an der Fassade. Auch Defekte, Konstruktions- und Bedienungsfehler werden meist abgedeckt. Der vollumfängliche Schutz ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden. Ob sich die gesonderte Versicherung der Wärmepumpe lohnt, sollte deshalb individuell entschieden werden.
Tipp: Achten Sie bei Wärmepumpen-Versicherungen darauf, dass Sie im Schadenfall keine Selbstbeteiligung tragen müssen.
Antworten auf häufige Fragen
Spezielle Policen bieten einen umfassenden Versicherungsschutz, der beispielsweise auch Bedienungsfehler oder schadensbedingte Arbeiten einschließt. Dafür fallen jedoch zusätzliche Kosten an. Mitunter sind auch gewisse Vorgaben einzuhalten. Die Entscheidung sollte daher sehr individuell und mit Blick auf den bereits bestehenden Versicherungsschutz getroffen werden.
Auch Anbauteile und Zuleitungsrohre, die Außen- und Inneneinheit der Wärmepumpe miteinander verbinden, werden von der Versicherung abgedeckt.