Energie sparen und Heizkosten senken

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Gebäudeschnitt mit systematischer Darstellung der Heizungsanlage.

Energie sparen und Heizkosten senken gehen Hand in Hand. Denn nach Regierungsangaben benötigen private Haushalte mehr als zwei Drittel ihres Endenergieverbrauchs für die Erwärmung ihrer Wohnräume. Die Energie zur Warmwasserbereitung ist hier noch nicht miteinberechnet. Allein aus diesem Anlass lohnt es sich, mit Energiesparen anzufangen. Mit Blick auf zunehmende Umweltbelastungen, die Ziele der Energiewende und vor allem steigende Brennstoffpreise zeigen sich noch weitere Gründe für die Senkung der Heizkosten. Mit den richtigen Maßnahmen und dem entsprechenden Verhalten gelingt dies ganz einfach auch im Alltag.

Beispielsweise können Sie mit wenigen Handgriffen Ihre Heizung entlüften. Denn befinden sich keine Luftbläschen mehr im Heizsystem, fließt das Heizwasser reibungslos durch die Heizungsrohre und kann seine Wärme ungehindert an die Räume abgeben. Neben dem gesteigerten Wärmekomfort bleiben auch störende Geräusche wie Brummen oder Gluckern fern.

Zusätzlich können Sie die Raumtemperatur abhängig vom Raum und von der Tageszeit absenken und dadurch die Energie viel effizienter nutzen. Ebenso hilft das richtige Lüften, um Energie zu sparen. Wie es geht, erfahren Sie im Abschnitt weiter unten. Und das Beste: Alle diese Maßnahmen sind kostenlos und lassen sich problemlos in den Alltag integrieren.

Um den Spareffekt zu vergrößern, sind technische Maßnahmen unerlässlich. Ein hydraulischer Abgleich sowie die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage durch einen Heizungsfachbetrieb sind dabei die effektivsten Mittel, mit denen Sie langfristig Energie sparen und Ihre Heizkosten reduzieren können. Nicht zuletzt ist es sinnvoll, auch den Wasser- und Stromverbrauch zu senken, um somit auf der ganzen Linie Energie zu sparen.

Wie können Sie Energie sparen?

Ein wichtiges Mittel, um Energie zu sparen, ist ein verändertes Heizverhalten, mit dem Sie gleichzeitig die Heizkosten senken können. Das heißt jedoch nicht, dass Sie an Wohnkomfort einbüßen oder gar in den eigenen vier Wänden frieren müssen. Folgende drei Tipps können Sie ganz einfach und mit wenig Aufwand in Ihren Alltag integrieren:

Eine Heizungsanlage ist ein geschlossenes System, in dem das vom Wärmeerzeuger erhitzte Heizwasser zirkuliert. In der Praxis kann es aber dennoch vorkommen, dass Luft in das System dringt, zum Beispiel durch Diffusion oder Arbeiten am Wärmeerzeuger. Es entstehen Luftbläschen, die eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Heizkörper verhindern. Nicht selten treten infolgedessen seltsame bis störende Geräusche auf. Ist es der Fall, muss der Heizkörper entlüftet werden. Wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie unbedingt achten sollten, lesen Sie in unserem Ratgeber zum Heizung entlüften.

Infografik zum Thema richtiges Lüften

Nicht nur das Entlüften der Heizkörper sorgt dafür, dass die Heizkosten sinken. Auch das richtige Lüften der Räume gilt als eine der effektivsten Methoden, um Energie zu sparen. Wichtig: Beim Lüften sollten Sie die Fenster für kurze Zeit (ca. 5 Minuten) ganz öffnen, anstatt sie lange zu kippen. Gekippte Fenster bringen wenig frische Luft, lassen aber viel Wärme hinaus. Drehen Sie die Heizung herunter, während Sie lüften. Wiederholen Sie den Vorgang, wenn möglich, bis zu dreimal am Tag. Je nach Jahreszeit können Sie auch länger als 5 Minuten lüften.

Wärmeempfinden ist stets subjektiv. Der eine mag es sehr warm, der andere wiederum etwas kühler. Fest steht aber, dass es nicht überall im Haus oder der Wohnung gleich warm sein muss. Schließlich werden die Räume unterschiedlich genutzt und auch indirekt mitgeheizt, zum Beispiel durch vorhandene Personen oder laufende Elektrogeräte.

Achten Sie auf folgende Temperaturen:

Im Spiel-, Arbeits- und Wohnzimmer 20 bis 22 Grad Celsius, in der Küche und im Schlafzimmer ca. 18 Grad Celsius und im Flur 15 Grad Celsius. Wie wichtig die passende Raumtemperatur ist, zeigt das Einsparpotenzial: Denn senken Sie die Raumtemperatur nur um ein Grad Celsius, reduziert das die Heizkosten um bis zu sechs Prozent - zumindest in einem Altbau. Bei Neubauten kann die Ersparnis kleiner ausfallen.

Technische Maßnahmen zur Heizkostensenkung

Um langfristig Energie zu sparen und Heizkosten zu senken, reichen die bereits erwähnten Tipps nicht aus. Das bestmögliche Einsparpotenzial besitzt in der Praxis die Kombination aus richtigem Heizverhalten und technischer Optimierung. Zu Letzterer zählen der hydraulische Abgleich und die regelmäßige, fachkundige Heizungswartung.

Ansicht eines mit einem Viessmann Geräts verbundenen Notebooks

Hydraulischer Abgleich für eine optimale Wärmeverteilung

Häufig werden die Heizkörper in einem Gebäude nicht gleichmäßig warm. Je größer die Distanz zum Wärmeerzeuger oder je dünner die Heizungsrohre, desto größer ist der Widerstand für das durchfließende Heizungswasser. Das bedeutet, nicht überall kommt gleich viel Wasser an und die Heizkörper werden unterschiedlich warm. Das bedeutet, man benötigt viel Energie, um dennoch alle Räume auf die Wunschtemperatur zu erwärmen.

Ein sogenannter hydraulischer Abgleich ist erforderlich, damit alle Heizkörper einer Anlage genau mit der für den jeweiligen Raum benötigten Wärme versorgt werden können.

Neutrale Studien belegen: Der hydraulische Abgleich einer Heizungsanlage erhöht die Energieeffizienz um bis zu 15 Prozent. Das spart nicht nur Energie, sondern senkt auch die Heizkosten. Soll der Einbau einer Heizung gemäß Heizungsanlagenverordnung DIN 4701 und Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) erfolgen, ist ein hydraulischer Abgleich ohnehin vorgeschrieben. Eine gesetzliche Vorschrift für alle Heizungsbesitzer existiert jedoch nicht.

Heizkosten senken durch regelmäßige Wartung

Mit regelmäßiger und fachkundiger Wartung Energie sparen

Eine regelmäßige Heizungswartung verlängert die Nutzungsdauer Ihrer Heizungsanlage und sorgt für einen sicheren und einwandfreien Betrieb. Nur so wird die eingesetzte Energie effizient und schadstoffarm genutzt. Das schont die Umwelt und spart Heizkosten – bei gleichbleibend hohem Heiz- und Warmwasserkomfort.

Heizkessel, Brenner und Regelung bilden ein ähnliches System wie zum Beispiel der Motor eines Autos. Hätte Ihr Auto die gleichen Betriebszeiten wie Ihr Heizkessel, würde es jährlich 100.000 Kilometer zurücklegen. Dabei ist es für jeden PKW-Besitzer selbstverständlich, in regelmäßigen Intervallen eine Wartung durchführen zu lassen. Ihre Heizungsanlage sollte daher, ähnlich wie Ihr Auto, mindestens einmal jährlich gewartet werden.

Über fünf Millionen Heizungsanlagen in Deutschland werden überhaupt nicht, beziehungsweise nur bei Beanstandung gewartet. Eine regelmäßige Wartung gehört jedoch zu den Pflichten des Betreibers von Heizungs- und Warmwasseranlagen (§ 11 Abs. 3 Energieeinsparverordnung - EnEV).

Die Vorteile einer regelmäßigen Wartung

Mit einer regelmäßigen Wartung lassen sich nicht nur Energie sparen, sondern auch die Heizkosten reduzieren. Dabei liegt das Einsparpotenzial für die eingesetzte Energie laut Experten bei fünf bis sieben Prozent im Vergleich zum Energieaufwand bei einer Heizungsanlage ohne Wartung. Das bedeutet, dass wesentlich weniger Ressourcen für die Beheizung eingesetzt werden müssen. Damit sorgt die Wartung wiederum für einen umweltfreundlichen Betrieb.

Höherer Wirkungsgrad und verlängerte Nutzungsdauer der Heizungsanlage
Einsparung von Heizkosten
Höhere Betriebssicherheit der Heizungungsanlage
Gleichbleibend hoher Heiz- und Warmwasserkomfort
CO2-reduzierte Wärmeerzeugung durch sparsamen und umweltfreundlichen Betrieb
Ressourcenschonung durch effiziente Nutzung der eingesetzten Energie

Mit unseren Profi-Spar-Tipps die Heizkosten senken

Tipps zum Energiesparen müssen nicht schwer umsetzbar sein. Vieles können Sie auch in wenigen Schritten selbst übernehmen. So sparen Sie Energie ein und Ihre zukünftige Heizkostenabrechnung fällt geringer aus.

Dichte Fugen an Fenstern und Türen sind unerlässlich für einen sparsamen Heizbetrieb. Vor der Heizsaison sollten Sie die Dichtungen prüfen und gegebenenfalls erneuern.

Heizungsrohre zu isolieren ist einfach und mit einem vertretbaren Aufwand sowie geringen Kosten verbunden. Außerdem können Sie so Energie sparen.

Überprüfen Sie die Funktion der Thermostatventile regelmäßig. Ein schwergängiges oder gar festsitzendes Thermostat vermindert die Heizleistung. Um Energie zu sparen, sollten Sie dies beheben.

Thermostatventile verwenden

Kombinieren Sie alle Maßnahmen miteinander, um die Heizkosten auf ein Minimum zu senken. Neben den drei beschriebenen Tipps gibt es noch weitere nützliche Maßnahmen, die schnell umsetzbar sind und ein großes Energiesparpotenzial besitzen:

  • Die Temperatur am Heizkörper sollten Sie nachts nur absenken und nicht ganz ausschalten, damit der Raum nicht völlig auskühlt. Ein ausgekühlter Raum braucht bei erneuter Erwärmung einen höheren Heizwasserdurchfluss. Das erhöht wiederum den Energiebedarf.
  • Hängen Gardinen vor der Heizung oder stehen Möbel dicht davor, verhindert dies die Wärmezirkulation im Raum. Die Heizung kann ihre volle Wirkung nicht entfalten und muss sich stärker erhitzen, um die gewünschte Raumtemperatur zu gewährleisten. Räumen Sie daher die Heizkörper frei.
  • Vorhänge, Roll- und Fensterläden sollten nachts geschlossen sein. Das verringert einen schnellen Wärmeverlust und hält Kälte sowie Zugluft ab.

Weniger Wasser verbrauchen und Energie sparen

Nicht nur effektives Heizen hilft Ihnen dabei, Energie zu sparen und Ihre Heizkosten zu senken. Auch ein sparsamer Wasserverbrauch reduziert den Einsatz von Energie. Die folgenden Tipps zum Wasser sparen im Badezimmer und beim Wäsche waschen lassen sich einfach und kostengünstig in den Alltag integrieren.

Vitodens 111-F im Badezimmer

Wasser im Badezimmer sparen

Die Verwendung von „Sparspülern“ in den Toilettenkästen verringert den Wasserverbrauch. Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht dreimal mehr Wasser als ein Spülkasten mit Spartaste (1x Spülen ca. 9 Liter Verbrauch).

Reparieren Sie tropfende Wasserhähne umgehend, da sonst ein sehr hoher Wasserverbrauch entsteht.

Sparsame Duschköpfe und Armaturen sind sehr empfehlenswert.

Ein Vollbad hat einen dreimal höheren Wasser- und Energieverbrauch. Die Bereitstellung von Warmwasser ist neben Heizwärme ein wichtiger Faktor beim Energieverbrauch im Haushalt.

Benutzen Sie beim Zähneputzen einen Becher und schließen Sie den Wasserhahn währenddessen.

Wasser beim Wäschewaschen sparen

Beladen Sie die Waschmaschine immer voll. Verzichten Sie auf Vorwäschen und waschen Sie mit 60 °C statt 90 °C. Die Vorwäsche ist nur bei stark verschmutzter Wäsche notwendig.

Nutzen Sie Energiesparprogramme, sofern Ihre Wasch- oder Spülmaschine diese anbietet. Sie benötigen mitunter etwas mehr Zeit, helfen jedoch dabei Wasser und damit Energie zu sparen.

Ein Wäschetrockner verbraucht doppelt so viel Energie wie eine Waschmaschine für dieselbe Wäschemenge. Wenn möglich, sollten Sie deshalb die Wäsche am besten im Trockenraum oder an der frischen Luft trocknen lassen.

Strom sparen und das Klima entlasten

Neben Heizwärme und Warmwasser darf Strom in einem Haushalt nicht fehlen. Auch wenn sein Anteil am gesamten Energieverbrauch relativ klein ist, gibt es viele Gründe für das Stromsparen. Zum einen, weil der Strompreis stetig steigt - zum anderen, weil Strom bislang noch zu einem Großteil in konventionellen Kraftwerken erzeugt wird. Als Energielieferant kommen dabei häufig fossile Energieträger wie Kohle oder Gas zum Einsatz, die beim Verbrennen das für die Umwelt schädliche CO2 freisetzen.

Elektrogeräte ganz ausschalten anstatt Stand-by-Modus zu nutzen

Stromsparen ist in vielen Bereichen kinderleicht. So reicht es, wenn Sie Ihre Elektrogeräte wie Musikanlagen, Fernseher und Computer bei längerer Nichtnutzung komplett ausschalten. Zwar verfügen viele Geräte über den Stand-by-Modus, aus dem sie schnell geweckt werden können. In diesem Bereitschaftsmodus verbrauchen sie dennoch weiterhin Strom. Wer konsequent sparen möchte, greift zu einer Steckdosenleiste mit Schalter. Damit lassen sich mit einem Handgriff gleich mehrere Elektrogeräte vom Netz nehmen.

Auf stromhungrige Klimaanlagen verzichten

Eine Klimaanlage sorgt an heißen Sommertagen für angenehme Temperaturen. Allerdings sind die Geräte wahre Stromfresser. Werden sie an mehreren Tagen im Jahr eingesetzt, verursachen sie hohe Stromkosten. Eine deutlich saubere Alternative ist die Wärmepumpe mit Kühlfunktion. Im Winter übernimmt sie zuverlässig und wirtschaftlich die Erwärmung der Räume. Im Sommer kühlt sie die Räume auf angenehme Art und Weise. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Natural und Active Cooling.

Mit einer Photovoltaikanlage selbst Strom erzeugen

Photovoltaikanlagen gibt es mittlerweile in vielen Ausführungen und Leistungsgrößen. Wenn Ausrichtung und Lage Ihres Hausdaches stimmen, lässt sich eine solche Anlage schnell und wirtschaftlich installieren. Sie können den so erzeugten Strom ins örtliche Stromnetz einspeisen, wofür Sie sogar eine Vergütung erhalten. Oder Sie nutzen ihn einfach selbst. In diesem Fall müssen Sie sich keine Gedanken mehr darüber machen, wie Sie Strom sparen können.

Mehr Informationen zum Energiesparen finden Sie auch in unserem FAQ zu Heizen & Co.