Wohnoase Regensburg
Der Regensburger Westen gilt als eine der besten Wohnlagen. Hier entstand auf einem ehemaligen Industriegelände am Hochweg ein Wohnquartier mit 550 hochwertig ausgestatteten Apartments, verteilt auf 30 unterschiedlich gestaltete Einzelhäuser.
Im Regensburger Westen entstand auf einem ehemaligen Industriegelände am Hochweg ein Wohnquartier mit 550 hochwertig ausgestatteten Apartments, verteilt auf 30 unterschiedlich gestaltete Einzelhäuser. Das Ensemble wird von zahlreichen Wasserflächen, Brücken und Spazierwegen durchzogen.
Das gesamte Gelände wurde autofrei geplant, über eine Tiefgarage und Aufzüge lassen sich sämtliche Wohneinheiten mühelos erschließen. Nur zwei Durchgänge in Nord-Süd- sowie in Ost-West-Richtung sind für den öffentlichen Fußgänger- und Radfahrverkehr freigegeben. Die Altstadt ist parallel zum Hochweg bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf ebenen Wegen über ruhige Wohnstraßen und den Stadtpark zu erreichen. Es gibt kaum Berührungspunkte mit dem öffentlichen Straßenverkehr. Seit die nahe gelegene Stadtautobahn mit einem Park überbaut wurde und nunmehr vollständig abgeschirmt ist, ist eine Insel der Ruhe im Westen der Stadt entstanden.
Technischer Ausbau
Heizung, WW, Strom
Ziel der ganzheitlichen Planung war auch die Umsetzung eines innovativen Energieversorgungskonzepts, das weitgehende Unabhängigkeit von den üblichen Infrastruktureinrichtungen bietet. Dazu baute man eine eigene unterirdische Energiezentrale, in der zwei Blockheizkraftwerke Vitobloc 200 EM-140/207 mit einer Wärmeleistung von 200 und einer elektrischen Leistung von 120 Kilowatt sowohl Wärme als auch Strom für die gesamte Wohnanlage erzeugen. Die gasbetriebenen Kraftwerke arbeiten mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Als Reserve ist bereits ein weiterer Vitobloc 200 EM-238/363 vorinstalliert. Darüber hinaus verfügt die Zentrale über einen Gasbrennwert- und einen Ölniedertemperaturkessel mit einer Wärmeleistung von jeweils 1.200 Kilowatt zur Raumheizung und Warmwassererzeugung. Die Kessel können wahlweise betrieben werden, so dass ein gezielter Einsatz von einem der beiden Energieträger je nach Versorgungs- und Preislage jederzeit durch einfaches Umschalten möglich ist. Der Jahresheizwärmebedarf der gesamten Wohnanlage liegt bei niedrigen 30,8 kWh/(qma), der Jahresprimärenergiebedarf beträgt 45,6 kWh/(qma). Grundsätzlich ist auf lange Sicht aber auch die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie Biogas und Rapsöl denkbar. Während man das Gas direkt vom örtlichen Gasversorger bezieht, befindet sich auf dem Gelände auch ein unterirdischer Heizöltank mit einer Lagerkapazität von dreimal 60.000 Litern. Die einzelnen Häuser werden über Fernwärmeleitungen versorgt, in den Wohnungen befinden sich Heizkörper.
Ein Teil des Verbrauchstroms wird mit eigenen Generatoren erzeugt. Die dabei anfallende Prozesswärme, welche in den großen Kraftwerken in die Umwelt abgeleitet wird, wird in der Wohnanlage am Hochweg direkt für die Raumheizung und Warmwassererzeugung genutzt. Wegen der CO2-Verringerung wird das Konzept vom Gesetzgeber gefördert. Überschüssige Wärme kann im Sommer nach dem Absorptionsprinzip zum Kühlen verwendet werden, außerdem ist eine Abnahme vom benachbarten Krankenhaus der „Barmherzigen Brüder“ möglich. Unter den Teichen im Bereich der Tiefgaragen befinden sich riesige Wassertanks, die sich ebenfalls zum Speichern von Wärme oder Kälte nutzen lassen. Durch ein eigenes Niederspannungsnetz und eigene Trafos verringern sich die Nutzungsentgelte, die sonst mehr als ein Drittel der gesamten Stromkosten ausmachen. Generell lassen sich durch den zentralen Einkauf von Gas und Strom für die 550 Wohnungen erheblich günstigere Tarife erzielen als für einen einzelnen Haushalt. Des Weiteren sorgt ein effizientes Stromverbrauchsmanagement für Einsparungen.
Energie und Lüftung
Durch den hohen Dämmstandard und den damit verbundenen reduzierten Heizwärmebedarf der Wohnungen ließen sich die CO2-Emissionen des Quartiers um rund 65 Prozent gegenüber vergleichbaren Wohnanlagen senken. So erzeugt der Betrieb der Wohnoase mit einer Wohn-/Nutzfläche von 43.500 Quadratmetern nur rund 846 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Dazu trägt auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung bei, die in jedem Apartment separat mit eigenem Aggregat installiert wurde. Sie ist daher individuell regelbar und bietet optimalen Schall- und Brandschutz. Während die Frischluft in den Wohn- und Schlafräumen direkt über die Außenwände zugeführt wird, wird die verbrauchte Luft in Diele, Abstellraum oder Bad abgesaugt. Die Nutzung der in der Abluft vorhandenen Restenergie erfolgt dabei mit einem Wirkungsgrad von 96 Prozent. Die Lüftungsanlage vermeidet nicht nur falsches oder energetisch unwirtschaftliches Lüftungsverhalten durch die Nutzer; sie sorgt durch den permanenten Luftaustausch auch für eine gesunde Raumluftqualität und schützt vor Schimmelbildung. Zudem ermöglicht sie eine Reinigung der Frischluft mithilfe von eingebauten Filtern gegen Pollen, Feinstaub oder Schmutz und trägt somit zur Linderung von Allergien bei.
Autor: Tanja Feil