Wohnhaus Mainz
Bei der Planung des modernen Wohnhauses wurden verschiedene Heizformen durchgespielt. Aufgrund der spezifischen Bauweise und Form entschieden sich die Bauherren für Erdwärme: Sie überzeugt unter ökologischen Aspekten und ist eine Investition auf lange Sicht. Eine Fußbodenheizung und Handtuchheizkörper in den Bädern runden das Energiekonzept ab.
Das Haus ist wie ein U geformt und umschließt einen Innenhof, der sich nach Westen öffnet. Damit ist der Freibereich in dem dichten Baugebiet bestmöglich geschützt und der Sonneneinfall optimal ausgenutzt. Zum Hof orientieren sich mit umlaufend raumhoher Verglasung der im nördlichen Baukörper liegende Wohn- und Essbereich sowie die Eingangshalle im Osten.
Obwohl die Entwicklungsgesellschaft sich auf die Fahnen geschrieben hat, dazu beizutragen, dass Mainz eine führende „Solarstadt“ wird, lohnte sich der Aufbau einer Solaranlage für das Haus nicht. Da ein Teil des Daches als Terrasse genutzt wird, blieb nicht genug Fläche für eine ausreichend große Anlage. Stattdessen ist die verbleibende Dachfläche über der Praxis begrünt, um im Sommer Kühlung zu erreichen. Neben der Sonnenenergie befürwortet die Entwicklungsgesellschaft auch andere regenerative Energieformen. Bei der Planung wurden verschiedene Heizformen durchgespielt und auch auf ihre Kosten untersucht. Schließlich entschieden sich die Bauherren für Erdwärme, weil sie sie unter ökologischen Aspekten am überzeugendsten fanden und sich die Investition auf lange Sicht lohnen würde. Die Architekten empfahlen eine Fußbodenheizung, in den Bädern befinden sich außerdem Handtuchheizkörper.
Heizung und Warmwasserbereitung
Drei Sole-Wasser-Erdwärmesonden mit je 150 Meter Tiefe liefern nun temperiertes Wasser an eine Viessmann Wärmepumpe Vitocal 300-G (Typ BW 113) mit einer Leistung von 14 kW. Diese Wärmepumpe ist ausgelegt für eine Vorlauftemperatur von bis zu 60 Grad Celsius und eignet sich sowohl für die Heiz- als auch Trinkwassererwärmung. Durch ihre außerordentlich hohe Effizienz nach EN 14511 in jedem Betriebspunkt produziert sie nur sehr wenig CO2. und hält die Verbrauchskosten gering. Ein Wärmemengenzähler zur Energiebilanzierung ist bereits integriert, so dass sich der Nachweis für den Erhalt von Fördermitteln unkompliziert gestaltet. Darüber hinaus zeichnet sich die Vitocal 300-G durch hohe Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit und Laufruhe durch einen Verdichter mit doppelter Schwingungsdämpfung aus. Die Regelung ist für Fernüberwachung und Fernbedienung geeignet.
Das Warmwasser für die Heizung wird in einem Pufferspeicher Vitocell 100-E (Typ SVP) mit einem Fassungsvermögen von 400 Litern gelagert. An Brauchwarmwasser stehen 390 Liter aus einem Vitocell 100-V (Typ CVW) zur Verfügung. Die Vitocell-Reihe bietet emaillierte und korrosionsgeschützte innenbeheizte Speicher-Wassererwärmer zur Trinkwassererwärmung. Die Aufheizung geschieht über große, tief bis zum Speicherboden geführte Heizwendel, so dass der gesamte Wasserinhalt komfortabel schnell und gleichmäßig erwärmt wird. Durch die hochwirksame Rundum-Wärmedämmung aus FCKW-freiem PUR-Weichschaum sind die Wärmeverluste minimiert. Zur leichteren Handhabung bei der Aufstellung ist die Dämmung abnehmbar. Falls die Bauherren doch noch eine Solaranlage installieren möchten, kann diese über ein externes Wärmetauscher-Set eingebunden werden.
Die Wärmepumpe eignet sich auch für Kühlungsbetrieb. Die Bauherren verzichteten zunächst auf diese Option, auch eine Lüftung wurde nicht eingebaut. Für den Fall, dass es im Sommer trotz massiver Baumaterialien, natürlicher Lüftung und Verschattung im Haus zu warm werden sollte, ist es möglich, eine Kühlfunktion nachzurüsten.