Beratung anfordern
Privatkunden Fachkunden
Kommunen
Gas
Luft- und Erdwärme

Stadthalle Lohr am Main

Mit der neuen Stadthalle Lohr schufen Bez + Kock Architekten ein Zentrum und Aushängeschild für die unterfränkische Stadt und ihre Bürger. Auch energetisch weiß der Neubau zu überzeugen.

Das Energiekonzept der Stadthalle Lohr und dem benachbarten städtischen Freibad besteht aus einem Nahwärmenetz, basierend auf einer Wasser-/Wasser-Wärmepumpe.
Von der Altstadt gelangt man über einen mitgestalteten Vorplatz zum Haupteingang der Stadthalle Lohr. Foto: Skyscreamarts

Entwurfsaufgabe

Die Vorgeschichte der neuen Stadthalle Lohr ist bewegt: mehrere Anläufe waren nötig bis der Neubau am 1. Dezember 2016 schließlich feierlich eingeweiht werden konnte. 2005 hatte die Kleinstadt zunächst einen Wettbewerb für eine neue Stadthalle samt Erlebnisbad ausgeschrieben. In der anschließenden Planungs- und Überarbeitungsphase stiegen die Kosten immer weiter an, so dass 2009 ein Bürgerbegehren das Unterfangen stoppte. Mit einem erneuten Vergabeverfahren für den Bau einer Stadthalle in Lohr mit Tiefgarage - diesmal ohne Erlebnisbad - unternahm die Stadt einen zweiten Anlauf, in dem sich das Stuttgarter Büro Bez + Kock Architekten erfolgreich durchsetzte.

Neben einem funktionalen und repräsentativen Raumprogramm sollte das Energiekonzept auch das benachbarte Freibad miteinbeziehen. Die Lösung: ein Nahwärmenetz aus einer Wasser-/Wasser-Wärmepumpe, das die konstante Wassertemperatur des Flusses Main zum Heizen und Kühlen der Stadthalle Lohr nutzt, sowie ein Gas-Brennwertkessel, der die Spitzenlasten abdeckt. Und die anfallende Abwärme der Stadthalle Lohr wird energetisch effizient für das Heizen der Schwimmbecken im Freibad genutzt.

Die  Innenwände des Foyers
An den Innenwänden des Foyers wurde wie an der Fassade derselbe Klinker im wilden Verband vermauert. Foto: Skyscreamarts

Energiekonzept

Heizung/Kühlung

Das Energiekonzept der Stadthalle Lohr und dem benachbarten städtischen Freibad besteht aus einem Nahwärmenetz, basierend auf einer Wasser-/Wasser-Wärmepumpe, welche die konstante Wassertemperatur des Flusses Main zum Heizen und Kühlen der Stadthalle Lohr nutzt, sowie einem Gas-Brennwertkessel, der die Spitzenlasten abdeckt. Die im Sommer anfallende Abwärme der Stadthalle Lohr wird zudem genutzt, um die Schwimmbecken in der Freibadsaison auf Temperatur zu halten.

Die Stadthalle Lohr wird über eine Kombination aus Wasser-/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 300-G und einem Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 300 von Viessmann geheizt. Die Wasser-/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 300-G verfügt über zwei Leistungsstufen und ist für den Heiz- und Kühlbetrieb ausgelegt. Über Sonden entzieht die Wasser-/Wasser-Wärmepumpe dem Wasser des Mains, das in der Tiefe konstant eine Wassertemperatur von 12°C hat, Wärme. Im Winter wird diese Wärmeenergie für die Heizung der Stadthalle Lohr eingesetzt, in den Sommermonaten kann dasselbe System zur Kühlung der Stadthalle Lohr beitragen. Die Heizleistung der Wasser-/Wasser-Wärmepumpe beträgt 215 bis 255 kW, die Kälteleistung 153 bis 216 kW, die Leistungsaufnahme liegt bei 62 bis 39 kW.

Mit einem Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 300 von Viessmann wird der Spitzlastbetrieb im Winter abgedeckt. Zudem liefert der Gas Brennwertkessel im Frühjahr, wenn die Schwimmbecken des Freibads erstmals für die Saison in kurzer Zeit aufgeheizt werden müssen, die nötige Wärmeenergie. Der Brennwertkessel besteht aus einer Brennkammer- und einem Wärmetauscher-Modul. Für eine schadstoffarme Verbrennung mit niedrigen Stickoxid-Emissionen ist der Edelstahl-Brennraum als Durchgangsbrennraum mit niedriger Brennraumbelastung konzipiert, Inox-Crossal-Heizflächen aus Edelstahl sorgen für eine hochwirksame Brennwertnutzung und hohe Betriebssicherheit. Die Kesselkreisregelung erfolgt über eine Vitotronic 100 des Typs GC1B von Viessmann.

Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 300
Der Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 300 deckt die Spitzenlasten ab. Foto: Steffen Schmid

Photovoltaik

Auf dem Flachdach der Stadthalle Lohr wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Mit dem aus der Sonnenenergie erzeugten Strom werden die haustechnischen Komponenten wie die Wärmepumpe betrieben.

Autor: Katharina Ricklefs

Weitere Referenzen

Ansicht Aktiv-Stadthaus in Frankfurt
Wohngebäude
Gas
Sonnenenergie

Aktiv-Stadthaus in Frankfurt

Bei der Realisierung des Aktiv-Stadthauses legten der Bauherr und die Planer viel Wert auf eine möglichst ökonomisch und ökologisch sinnvolle Bauweise.

Mehr lesen
Fassade Apartimentum Hamburg
Wohngebäude
Gas

Apartimentum Hamburg

Die in weiß gehaltene Gründerzeitfassade des mehrgeschossigen Mehrfamilienhauses aus dem Jahre 1908 wurde grundlegend saniert.

Mehr lesen
115 Meter lang, 95 Meter breit und 17 Meter hoch ist die transparente Klimahülle der Palmenoase. © Dirk Wilhelmy, Stuttgart
Gewerbe
Biomasse
Gas
Öl

Badeparadies Titisee Schwarzwald

Der gesamte Wellnessbereich des Badeparadies in Titisee tritt als leichter, transparenter Baukörper in Erscheinung, der der darunter verborgenen Palmenoase quasi nur als Klimahülle dient. Durch den Einsatz von effizient genutzter Energie und die Verwendung von Holz als regenerativ nachwachsendem Rohstoff, wird die benötigte Wärme CO2-neutral bereitgestellt.

Mehr lesen
Biomasse-Containeranlage Schweinfurt
Kommunen
Biomasse

Biomasse-Containeranlage Schweinfurt

Eine Unterbringung für 200 Geflüchtete mit Wärme versorgen - Viessmann hatte eine schnelle Lösung parat. Oben Pelletslager, unten Heizzentrale: Biomasse im Container – so wird Platz gespart und leistungsstark Wärme erzeugt.

Mehr lesen
Am 4. Juli 2007 wurde das E.ON-Biomasse-Heizwerk in Markt Schwaben in Betrieb genommen.
Kommunen
Biomasse

Biomasseheizwerk Markt Schwaben

Am 4. Juli 2007 wurde das E.ON-Biomasse-Heizwerk in Markt Schwaben in Betrieb genommen. Rund 60 Wohn- und Geschäftsgebäude in Markt Schwaben werden nun mit Fernwärme versorgt. Dabei wurde das Fernwärmenetz von Erdgas auf Biomasse umgestellt - ein Vorteil für die Umwelt und die regionale Forstwirtschaft.

Mehr lesen
Effiziente Wärmeversorgung in einem Altenpflegezentrum in Oberhausen
Gewerbe
Kommunen
Gas

ASB Seniorenzentrum Oberhausen

Der Arbeiter-Samariter-Bund setzt in einer neuen Altenpflegeeinrichtung in Oberhausen auf hocheffiziente und umweltschonende Wärmeversorgung: Ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW), eine Solarfläche und ein Spitzenlastbrennwertkessel liefern Energie für die Anlage mit 64 Betten.

Mehr lesen