Passivhaus in Hannover
Eine moderne Architektur angelehnt an den Bauhausstil wünschten sich die Bauherren für den Neubau ihres Wohnhauses. Weiterer Wunsch: Das Gebäude sollte nahezu energieneutral sein und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Das Zusammenspiel aus einer Split Luft/Wasser-Wärmepumpe, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage machen dies möglich.
Entwurfsaufgabe
In einem Vorort von Hannover wollten sich die Bauherren aus persönlichen Gründen nach ihrer Pensionierung niederlassen. Der Wunsch an das neue Wohnhaus war eine barrierefreie Grundrisskonzeption mit moderner Gestaltung zu verbinden. Dabei stand für die Bauherren von Beginn an fest, dass das neue Haus ein nahezu energieneutrales Gebäude sein sollte, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
Der ortsansässige Architekt Hiram Peterburs entwickelte aus den Vorgaben einen Baukörper angelehnt an die Bauhausarchitektur. Da die Bauherren einen Keller wünschten, aber nur eine eingeschossige Bauweise zulässig war, gelang es dem Architekt mithilfe eines Staffelgeschosses sowohl die Bauherrenwünsche als auch die vorliegenden Auflagen zu erfüllen. Die geforderte Barrierefreiheit wird dabei mit einem Fahrstuhl vom Keller- bis zum Obergeschoss sichergestellt.
Als zertifizierter Passivhausplaner konzipierte der Architekt Hiram Peterburs das Wohnhaus auf Basis eines ausgefeilten Energiekonzepts: Das Zusammenspiel aus einer Split Luft/Wasser-Wärmepumpe, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage machen das neue Wohnhaus weitestgehend energieneutral.
Technischer Ausbau
Als zertifizierter Passivhausplaner übernahm der Architekt Hiram Peterburs ebenfalls die Planung und Dimensionierung der Haustechnik. Das Energiekonzept für das Passivhaus basiert auf einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Splitbauweise, die das Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgt. Der geringe Jahresheizwärmebedarf des Passivhauses von nur 15 kWh/(m²a) wird über das Haustechnikkonzept vollständig abgedeckt. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage installiert, um den Stromverbrauch zu kompensieren und das Gebäude nachhaltig mit Energie zu versorgen.
Lüftung
Das Lüftungskonzept beruht auf einem zentralen Lüftungssystem mit bis zu 98 Prozent Wärmerückgewinnung. Das hochwärmegedämmte Rohrleitungssystem der Lüftungsanlage besteht aus Kunststoffnormteilen und zentralen Steuereinheiten für den Volumenstrom. Die vertikale Verteilung erfolgt hinter den Trockenbauwänden und ist in der horizontalen Verteilerebene in den Installationsaufbau der Fußbodenheizung integriert. Die Luftauslässe sind in den Boden und die Decke bündig eingelassen.
Heizung und Warmwasser
Das Herzstück des Haustechnikkonzepts ist eine eine Split Luft/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 200-S von Viessmann. Die wetterfeste Außeneinheit des Splitgeräts ist auf dem Garagendach installiert, die restlichen Anlagenkomponenten sind im Technikraum des Kellergeschosses aufgestellt. Die Inneneinheit der Wärmepumpe beinhaltet die notwendige Hydraulik, den Wärmetauscher, eine Hocheffizienz-Umwälzpumpe entsprechend Energielabel A und ein 3-Wege-Umschaltventil zur komfortablen Versorgung mit Heiz- und Trinkwasser. Aufgrund des modulierenden Betriebs reduziert die Vitocal 200-S das ständige An- und Ausschalten und ist somit sehr leise im Betrieb. Dazu tragen auch der drehzahlgeregelte Ventilator und Verdichter bei.
Ein Heizwasser-Pufferspeicher der Typs Vitocell 100-E speichert die überschüssige Wärme aus der Luft/Wasser-Wärmepumpe. Für geringe Wärmeverluste sorgt die hochwirksame Rundum-Wärmedämmung aus Polyesterfaservlies. Ergänzt wird die Anlage durch einen Speicher-Wassererwärmer Vitocell 100-V. Sein Speicherbehälter aus Edelstahl Rostfrei sorgt für sicheren, anhaltenden Schutz vor Korrosion und eine hygienische Trinkwasserversorgung.
Autorin: Katharina Ricklefs