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Niedrigenergiehaus in Bremen

Das Niedrigenergiehaus besticht durch einen konsequent ökologischen und wirtschaftlichen Baukörper. Erfahren Sie, wie Konstruktion und Energiekonzept ineinandergreifen.

Blick auf Niedrigenergiehaus  Bremen

Für das Bauvorhaben stand ein problematisches Grundstück zur Verfügung. An dem Standort in zweiter Reihe waren zuvor schon einige Bauwillige gescheitert. Zusätzlich galt es für die Architekten, viele Auflagen wie unter anderem die festgelegte Bauhöhe, Gebäudetiefe oder die Dachformen zu berücksichtigen. Der Entwurf bezieht diese Parameter jedoch gekonnt ein und erreicht dabei eine maximale Ausnutzung des schwierigen Grundstücks.  

Gemäß dem Wunsch der späteren Nutzer, möglichst energiesparend zu bauen, entstand das Einfamilienhaus als Niedrigenergiehaus mit Passivhauskomponenten. Die Planung der umfangreichen Haustechnik übernahm der Bauherr als Inhaber einer Sanitär- und Heizungsfirma selbst und stimmten die Haustechnik und Baukonstruktion zusammen mit dem Architekten optimal aufeinander ab.

Klima und Lüftung

Bei Neubauten versucht man heute den Luftwechsel mittels fugenfreier Bauweise und hoher Wärmedämmung zu unterbinden. Entsprechend der EnEV und für größtmögliche Energieeinsparungen luftdicht errichtet, benötigt das Einfamilienhaus der Familie Bergmann eine mechanische kontrollierte Lüftungsanlage, um ein komfortables Raumklima zu erzeugen. Indem die Zuluft-Leitungen der zentralen Lüftungsanlage vor Eintritt ins Haus durch das Erdreich geführt werden, wird die Außenluft vorgewärmt. Bei den Leitungen wurde auf eine radondichte Ausführung geachtet. Das Lüftungsgerät saugt die frische Außenluft an; über einen integrierten Kreuzstromwärmetauscher nochmals vorgewärmt, gelangt diese ins Gebäude, wo sie über ein Rohrsystem in die Wohn- und Schlafräume geführt wird. Über Flur und Treppe verteilt sich die angesaugte Luft im ganzen Haus. In Küche, Bad und WC saugt das Zentralgerät die verbrauchte Raumluft an und gibt sie über ein zweites Rohrnetz wieder nach außen ab.

Heizung

Wegen der ungünstigen Lage des Gebäudes zur Sonne, die völlige Verschattung des Baukörpers durch das vordere Mehrfamilienhaus in den Wintermonaten und der großen Fensterflächen innerhalb der Nordfassade reichen die erzielten passiven Sonnenenergiegewinne für den Passivhausstandard nicht aus.

Für das zusätzlich benötigte Heizleistung setzen die Bauherren auf eine Wärmepumpe Vitocal 343. Wie ihre Nachfolgemodelle Vitocal 222-G und 242-G verfügt der Compact-Energy-Tower mit Sole-/Wasser-Wärmepumpe über einen 250 Liter-Pufferspeicher und stellt eine vollwertige Energiequelle für Niedrigenergiehäuser dar. Komfortabel und zuverlässig sorgt die Anlage für die Raumheizung und übernimmt Anteile der Warmwassererzeugung. Das Herzstück der Vitocal 343 ist der bewährte Compliant Scroll-Verdichter. Er arbeitet besonders effektiv und liefert hohe Leistungswerte. Das komplett gekapselte Wärmepumpen-Modul arbeitet zudem sehr leise.

Warmwassererzeugung

Auch bei der Warmwassererzeugung setzen die Bauherren auf wirtschaftliche Unabhängigkeit durch den Einsatz von regenerativen Energien. Mithilfe einer solarthermischen Anlage decken die Bauherren 55 Prozent ihrer Warmwassererzeugung durch die Nutzung der Sonnenenergie. Dies geschieht folgendermaßen: Die Sonnenstrahlung trifft auf die in den Kollektoren integrierten Absorber und wandelt sich in Wärme um. Mithilfe einer Trägerflüssigkeit gelangt diese Wärme zu einem bivalenten 470-Liter-Warmwasserspeicher. Über einen Wärmetauscher erhitzt sich das darin enthaltene Wasser. Da der Wasserspeicher gut gedämmt ist, speichert er die empfangene Wärme über mehrere Stunden und hält warmes Brauchwasser für Spüle und Dusche vor. Durch eine Umwälzpumpe fließt die abgekühlte Transportflüssigkeit zurück zu den Kollektoren und erwärmt sich erneut. Die restlichen Anteile der Warmwassererzeugung deckt zu 42 Prozent der Compact-Energy-Tower Vitocal 343 von Viessmann mit Sole-/Wasser-Wärmepumpe. Ein elektrischer Heizstab übernimmt die letzten drei Prozent.

Sonstige Technik

Für eine energiesparende Nutzung der Haustechnik setzen die Bauherren auf eine Elektroinstallation mit BUS-Technologie. Da auch kleine Eingriffe sich rentieren, verwenden sie konsequent Energiesparlampen im ganzen Haus.

Obwohl im Sommer auf der Südseite neben den relativ schmalen Fenstern von Eltern-Schlafraum, Gäste-WC und Haustechnik einzig das zweigeschossige Treppenhausfenster eine relative große Angriffsfläche für die Sonne bietet und dies auch gegen Überhitzung in der Planung durchgerechnet wurde, kommt es trotzdem zu einem empfindlichen Hitzestau im Treppenhausbereich. Aus diesem Grund wird das Fenster zum kommenden Sommer mit einem außen liegenden Sonnenschutz nachgerüstet.

Autorin: Katharina Ricklefs

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