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Nahwärmenetz Mühlhausen

Mit ihrer mehr als 1000 Jahre alten Geschichte gehört der Markt Mühlhausen zu den ältesten Gemeinden Mittelfrankens. Kaum mehr als 1700 Einwohner zählt die Gemeinde, die aber mit ihrer Entscheidung für eine regenerative Wärmeerzeugung Maßstäbe setzt.

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Dorferneuerung gab den Ausschlag zum Bau eines Nahwärmenetzes

Im Zuge der Dorferneuerung wurden beträchtliche Mittel aus der Region für den Bau des Nahwärmenetzes aufgewendet. Zunehmendes Interesse von Nachbargemeinden und die Auszeichnung als „Energie-Kommune“ durch die Agentur für Erneuerbare Energien bestätigen die Initiatoren in ihrem Engagement.

Ein Rundweg informiert über die unterschiedlichen Arten der regenerativen Energiegewinnung

Biomasse, Sonne, Wasser und Wind – die mittelfränkische Marktgemeinde Mühlhausen setzt konsequent auf regenerative Energien. Eine Genossenschaft, die Kommune und auch Privatpersonen haben unterschiedliche Projekte mit nur einem Ziel realisiert: Weitgehende Unabhängigkeit von öffentlichen Energieversorgern und eine nachhaltige Wärmeerzeugung. Dafür hat die Bioenergie Markt Mühlhausen eG 2,6 Millionen Euro in ein knapp 7,4 Kilometer langes Nahwärmenetz und ein Heizwerk investiert.

Die von einem Landwirt betriebene Biogasanlage stellt aus drei Blockheizkraftwerken Abwärme für das vom Heizwerk abgehende Netz zur Verfügung. Ausreichend genug für den Wärmebedarf von April bis Oktober für die inzwischen 116 Verbraucher. In der kalten Jahreszeit liefert der im Heizwerk installierte Biomassekessel Vitoflex 300- UF die zusätzlich benötigte Wärme. Für Spitzenlast steht zusätzlich ein Öl-Heizkessel Vitoplex 200 mit einer Leistung von 900 kW zur Verfügung.

Ein ortsansässiger Brennstoffhändler liefert die Holzhackschnitzel. Das heißt, der Brennstoff stammt direkt aus der Region. Rund 4000 m3 werden pro Jahr verheizt – das Silo des Heizwerks fasst jeweils 500 m3. Der Wassergehalt der Hackschnitzel liegt zwischen 35 und 45 Prozent. 

Öl-Spitzenlastkessel Vitoplex 200 und Biomassekessel Vitoflex 300-UF mit je einer Leistung von 850/900 kW

Wärmenetz schon nach sechs Monaten in Betrieb

An das Nahwärmenetz angeschlossen sind eine Schule, eine Kita, das Rathaus, ein Autohaus und eine Landtechnikwerkstatt. Die Mehrzahl der Abnehmer sind Privathaushalte, die gegen eine einmalige Anschlussgebühr von 3000 Euro in das Wärmenetz aufgenommen wurden.

Das vom Ingenieurbüro IBBH geplante Wärmenetz mit Heizwerk ging nach 15 Monaten Bauzeit in Betrieb. Die Pröls Haustechnik GmbH aus Schlüsselfeld zeichnete sich für die Heizhaustechnik und Übergabestationen verantwortlich und konnte das Projekt aufgrund der vorhandenen Biogasanlage und der Wärmeversorgung innerhalb eines Zeitraums von nur sechs Monaten realisieren. Die Firma Rotec aus Erlangen wurde mit dem Rohrleitungsbau beauftragt. Nahwärmerohre, Übergabestationen und Steuertechnik wurden von der Firma Enerpipe aus Hilpoltstein geliefert.

Erneuerbare Energien erleben

Erlebbar werden die erneuerbaren Energien in Mühlhausen auf einem fünf Kilometer langen Rundweg. Infotafeln beschreiben die Funktion von Heizwerk, Biogas- und Photovoltaik-Anlage, Wasser- und Windrad. Und wer mit seinem E-Bike unterwegs ist, kann es an einem Infoterminal in der Ortsmitte kostenlos aufladen.

Klaus Faatz, Bürgermeister und Aufsichtsratmitglied der Bioenergie Markt Mühlhausen eG

„Eine Energiekonzeptstudie bescheinigte den Bau eines Nahwärmenetzes als positiv. Zunächst hatten sich 60 Eigentümer für einen Anschluss interessiert – inzwischen werden 116 Verbraucher mit unterschiedlich hohem Bedarf mit Wärme versorgt. Größter Abnehmer ist die Schule mit einem Wärmebedarf von 250 kW“

Holzheizsysteme mit integriertem Energiemanagement

Moderne Kesselkreisregelungen für Biomasseanlagen bieten denselben Komfort wie die bewährten Regelungen für Öl-/Gas- Heizsysteme. Die Kombination aus innovativer Verbrennungstechnik und modulierender Leistungsregelung ermöglicht Wirkungsgrade von bis zu 95 Prozent. 

Der vollautomatische Holzheizkessel mit Rotationsfeuerung für Holzpellets, Holzhackschnitzel und Holzspäne zeichnet sich durch hohe Wirkungsgrade bei niedrigen Emissionen aus. Zweizugwärmetauscher und modulierende Leistungsregelung sorgen für einen dauerhaft effizienten und zuverlässigen Betrieb. 

Der vollautomatische Holzheizkessel bietet höchste Flexibilität in der Verwendung unterschiedlicher Brennstoffe mit einem Wassergehalt von M10 bis M50. Automatische Funktionen und hochentwickelte Sicherheitseinrichtungen sorgen für einen komfortablen und sicheren Betrieb.

Der Holzheizkessel mit Flachschubrostfeuerung eignet sich insbesondere für die Verbrennung von Holzbrennstoffen mit hohem Wasser- und Aschegehalt. 

Der vollautomatische Biomassekessel ist insbesondere für den flexiblen Einsatz im kleinen und mittleren Leistungsbereich konzipiert. Durch zahlreiche automatische Funktionen ist der Betrieb besonders komfortabel. 

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