Haus 4 Hafencity Hamburg
Das Haus 4 gehört innerhalb der Hafencity zum Stadtteilquartier Dalmannkai. Prägend für dieses ist seine Lage auf einer lang gezogenen, schmalen Landzunge zwischen Sandtor- und Grasbrookhafen. Bereits bei der Planung setzte die HafenCity Hamburg GmbH mit einem nachhaltigen ökologischen Maßnahmenkatalog auf Energieeinsparung und Klimaschutz.
Das Haus 4 gehört innerhalb der Hafencity zum Stadtteilquartier Dalmannkai. Prägend für dieses ist seine Lage auf einer lang gezogenen, schmalen Landzunge zwischen Sandtor- und Grasbrookhafen. Die einzige Erschließungsstraße „Am Kaiserkai“ teilt das Quartier in eine nördliche und südliche Bebauungsseite. Seinen krönenden Abschluss findet der Dalmannkai am westlichen Ende mit der Elbphilharmonie auf dem Kaispeicher A. Als einziger öffentlicher Platz des Quartiers orientiert sich der Vasco-da-Gama-Platz nach Süden zur Sportbootmarina im Grasbrookhafen. An dieser prominenten Stelle im öffentlichen Raum besetzt das Haus 4 die nord-östliche Ecke des Platzes zur Straße „Am Kaiserkai“.
MRLV Architekten entwarfen auf annähernd quadratischer Grundfläche ein siebengeschossiges Gebäude mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss und Eigentumswohnungen in den darüber liegenden Etagen. Aus Gründen des Hochwasserschutzes liegt das Straßenniveau im ganzen Stadtteil siebeneinhalb bis acht Meter über dem Wasserspiegel. Gemäß den Bauvorschriften sind deshalb die tiefer gelegenen Kellergeschosse mit den Haustechnikräumen und den Wohnungskellerräumen als Flutschutzbauwerke ausgeführt.
Klima und Lüftung
Das Haus 4 ist ein sparsames, so genanntes 4-Liter-Haus. Um eine konstante Aufbesserung der Luftqualität zu erreichen, verfügt es außerdem über eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Die Bewohner lüften im Bedarfsfall nur noch auf Stoß. An der Fassade zum Innenhof befinden sich die Eintrittsöffnungen, die Luft wird in der Wand vorgewärmt und in die Innenräume abgegeben.
Heizung
Bereits bei der Planung des neuen Stadtteils setzt die HafenCity Hamburg GmbH mit einem nachhaltigen ökologischen Maßnahmenkatalog für die entstehenden Bauten auf Energieeinsparung und Klimaschutz. Diese ökologischen Vorgaben galt es beim Entwurf der Haustechnikanlage neben den Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Ein Eckpfeiler des Energiekonzeptes für die Hafencity ist eine flächendeckende Fernwärmeversorgung durch die kombinierte Erzeugung von Wärme und Strom in dezentralen, örtlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Mit dem Anschluss an das Hamburger Fernwärmenetz verzichteten die Architekten auf einen hauseigenen Brennstoffkessel.
Warmwassererzeugung
Eine weitere ökologische Vorgabe der HafenCity Hamburg GmbH stellt die Ausstattung von Gebäuden mit überwiegender Wohnnutzung mit solarthermischen Anlagen für die zentrale Brauchwasserbereitung dar. Allein auf den Dächern des Quartiers am Dalmannkai – die Elbphilharmonie ausgenommen – sieht die Planung eine Solarkollektorfläche von insgesamt 1.800 Quadratmetern vor. Ziel dieser Maßnahme ist es, vierzig Prozent des Warmwasserbedarfs durch Sonnenenergie abzudecken.
Diese ökologische Auflage beantworten die Architekten mit einer thermischen Solaranlage von Viessmann. Die eingesetzten Vakuum-Röhrenkollektoren Vitosol 200-T garantieren eine hohe Ausnutzung der Sonnenenergie, da jede der dreißig Vakuumröhren pro Kollektorfeld drehbar gelagert ist, um den Absorber optimal auf die Hamburger Sonne auszurichten. Die Solaranlage nutzt auch geringe Strahlung, wie sie beispielsweise im Frühjahr und Herbst oder bei leichter Bewölkung auftritt. Das Vakuum in den Röhren gewährleistet eine bestmögliche Wärmedämmung und vermeidet auf diese Weise Konvektionsverluste zwischen der Glasröhre und dem Absorber. Dieser ist als Kupferabsorber mit Sol-Titan-Beschichtung in jede Vakuumröhre integriert. Der Schutz vor Verschmutzungen durch Witterungseinflüsse gewährleistet eine dauerhaft hohe Energieausnutzung. Der Einsatz einer Vitosolic 100 Solarregelung von Viessmann sorgt dafür, dass die mit den Vakuum-Röhrenkollektoren gewonnene Wärme so effektiv wie möglich für die Heizungsunterstützung genutzt wird.
Autorin: Katharina Ricklefs