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Baufeld 10 Hafencity Hamburg

Die Hafencity in Hamburg ist ein spannender und vielseitiger Stadtteil. Bereits bei der Planung des neuen Stadtteils setzt die HafenCity Hamburg GmbH auf Energieeinsparungen und Klimaschutz. Erfahren Sie mehr zu den Gebäuden des Baufeld 10 in Massivbauweise mit außenliegendem Wärmedämmverbundsystem und solar­thermischen Anlagen zur Brauchwasserbereitung.

25 Wohnungen individuellen Zuschnitts
25 Wohnungen individuellen Zuschnitts entwickelten die Architekten von überNormalNull, LOVE entwarf die passende Hülle dazu. © Dirk Wilhelmy

Entwurfsaufgabe

Südöstlich der Hamburger Innenstadt entsteht zwischen der historischen Speicherstadt und der Elbe ein neuer Stadtteil: die Hafencity. Auf 157 Hektar ehemaligen Hafenflächen entwickelt die HafenCity Hamburg GmbH in zwölf Quartieren eine Mischung aus Wohnen, Dienstleistung, Kultur, Freizeit, Tourismus und Handel.

Gemeinsam bauen, aber individuell wohnen und zwar auf einem Grundstück in der Hafencity – das war der Wunsch einer Baugemeinschaft in Hamburg. Statt mit einem einzigen Auftraggeber sahen sich die ortsansässigen Architekten von überNormalNull mit den Anliegen mehrerer Bauherren gleichzeitig konfrontiert. Indem sie diese Herausforderung als Chance begriffen, entwickelten sie in enger Absprache mit den zukünftigen Nutzern vielfältige Grundrisse.

Die Richtlinien des Masterplans sahen jedoch für jedes Baufeld einen gesonderten Architektenwettbewerb vor. Aufbauend auf den Grundrissen von überNormalNull entwarfen in einem geladenen Wettbewerb sieben Architekturbüros Hüllen für das geplante Gebäude. Eine Jury aus Fachgutachtern unter Beteiligung der Bauherren entschied sich letztlich für den Entwurf des österreichischen Büros LOVE architecture and urbanism ZT GmbH aus Graz. In Form einer Arbeitsgemeinschaft entwickelte das Büro überNormalNull die Grundrisse, während die Architekten von LOVE die äußere Form des Bauwerks ausarbeiteten.

Neben den Wünschen der Bauherren an das Gebäude galt es für die Architekten die städtebaulichen und ökologischen Vorgaben des Masterplans der Hafencity Hamburg GmbH zu berücksichtigen. Klar vorgegebene Kubaturen, reglementierte Bauvolumina und ein übergeordnetes Freiraumkonzept definieren den neuen Stadtteil. Innerhalb dieser äußeren Rahmenbedingungen verfolgten die Architekten das Ziel, "eines in sich fröhlichen, optimistischen, modernen und dabei in seinen Nutzungsmöglichkeiten maximierten Baukörpers."

Baufeld 10 Hafencity Hamburg
Neben Platz für vielfältige Freizeitaktivitäten bietet die Dachterrasse allen Bewohnern einen Rundum-Blick über die neue Hafencity und den Hamburger Hafen. © Dirk Wilhelmy

Warmwassererzeugung

Eine weitere ökologische Vorgabe der HafenCity Hamburg GmbH stellt die Ausstattung von Gebäuden mit überwiegender Wohnnutzung mit solarthermischen Anlagen für die zentrale Brauchwasserbereitung dar. Allein auf den Dächern des Quartiers am Dalmannkai, die Elbphilharmonie ausgenommen, sieht die Planung eine Solarkollektorfläche von insgesamt 1.800 Quadratmetern vor. Ziel dieser Maßnahme ist es, vierzig Prozent des Warmwasserbedarfs durch Sonnenenergie abzudecken. Mit einer solarthermischen Anlage von Viessmann auf dem Flachdach des östlichen Gebäudeteils erfüllen die Architekten diese ökologische Auflage. Der Einsatz von zehn Vakuum-Röhrenkollektoren Vitosol 200-T garantiert eine hohe Ausnutzung der Sonnenenergie, da jede der dreißig Vakuumröhren pro Kollektorfeld drehbar gelagert ist, um den Absorber optimal auf die Hamburger Sonne auszurichten. Die Solaranlage nutzt auch geringe Strahlung wie sie beispielsweise im Frühjahr und Herbst oder bei leichter Bewölkung auftritt. Das Vakuum in den Röhren gewährleistet eine bestmögliche Wärmedämmung und vermeidet auf diese Weise Konvektionsverluste zwischen der Glasröhre und dem Absorber. Dieser ist als Kupferabsorber mit Sol-Titan-Beschichtung in jeder Vakuumröhre integriert. Der Schutz vor Verschmutzungen durch Witterungseinflüsse gewährleistet eine dauerhaft hohe Energieausnutzung.

Für die Speicherung der solarthermisch gewonnenen Wärmeenergie setzen die Architekten auf zwei Viessmann Brauchwasserspeicher des Typs Vitocell 100-E in der Ausführung SVP mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1.000 Litern. Diese fördern einen wirtschaftlichen und ökologisch nachhaltigen Betrieb von thermischen Solarsystemen, da die überschüssige Wärme gepuffert wird. Eine hochwertige Rundum-Dämmung aus FCKW-freiem Polyurethan-Hartschaum schützt effektiv vor Wärmeverlusten. Die Vitosolic 200 Solarregelung von Viessmann sorgt dafür, dass die mit den Vakuum-Röhrenkollektoren gewonnene Wärme so effektiv wie möglich für die Heizungsunterstützung genutzt wird. Der Datenaustausch erfolgt über den KM-BUS mit der witterungsgeführten Vitotronic Regelung.

Heizung

Bereits bei der Planung des neuen Stadtteils setzt die HafenCity Hamburg GmbH auf Energieeinsparungen und Klimaschutz mit einem nachhaltigen ökologischen Maßnahmenkatalog für die entstehenden Bauten. Diese ökologischen Vorgaben galt es beim Entwurf der Haustechnikanlage neben den Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Ein Eckpfeiler des Energiekonzeptes für die Hafencity ist eine flächendeckende Fernwärmeversorgung durch die kombinierte Erzeugung von Wärme und Strom in dezentralen, örtlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Mit dem Anschluss an das Hamburger Fernwärmenetz verzichteten die Architekten auf einen hauseigenen Brennstoffkessel.

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