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Apartimentum Hamburg

Die in weiß gehaltene Gründerzeitfassade des mehrgeschossigen Mehrfamilienhauses aus dem Jahre 1908 wurde grundlegend saniert.

Ansicht der Gründerzeitfassade des Apartimentums.
Die weiße Fassade des Gründerzeithaus von 1908 wurde aufwendig saniert. (Bild: © HGEsch, Hennef)

Ursprünglich wollte der Bauherr die Immobilie rasch sanieren und zu einem klassischen Mietshaus umbauen. Allerdings verzögerten die Denkmalschutzbehörde und Streitigkeiten mit einem benachbarten Restaurantbesitzer den Start des Bauvorhabens um ganze vier Jahre. Während dieser Zeit entwickelte der Bauherr die Idee für das Apartimentum. Das Konzept bezeichnet der Bauherr als „fünfte Kategorie des Wohnens“, die zwischen dem Service eines Hotels, der zeitlichen Flexibilität eines Boardinghouses, dem Luxus einer eleganten Eigentumswohnung und dem Zuhausegefühl einer Mietwohnung angesiedelt ist. Die Zielgruppe des Apartimentum sind so genannte Expatriates.

Unter Expatriates versteht man in der Wirtschaft solche Fachkräfte, die von dem international tätigen Unternehmen, bei dem sie beschäftigt sind, vorübergehend an eine ausländische Zweigstelle entsandt werden. Personen also, die nicht für immer nach Hamburg ziehen werden, sondern nur für eine begrenzte Zeitspanne in der Hansestadt wohnen werden.     Zum Service des Apartementkomplexes gehört, dass sich die Mieter beim Ein- oder Auszug um nichts kümmern brauchen. Das heißt, keinerlei Verträge mit Stadtwerken, Stromanbietern, Telefonunternehmen schließen oder kündigen müssen. Die Miete ist quasi eine Flatrate-Miete, in der alle Nebenkosten bis hin zum Internet schon enthalten sind. Die Mietverträge sind von sechs Monaten bis zu vier Jahren befristet, können bei Bedarf aber auch verlängert werden.

Der Neubau des Apartimentums.
Apartimentum Im Gegensatz zur historischen Fassade zur Straße ist der Neubau sehr modern mit großen Fensterflächen gestaltet. (Bild: © HGEsch, Hennef)

Energiekonzept

Im Apartimentum wird die gesamte Haustechnik, Glasfaser, Router, Patch-Felder, Switch Thermostat und Protect zusammen gesteuert. Das Instant-Comfort-Prinzip der Wohnungen mit den inkludierten Nebenkosten ersetzt für den Bewohner das Ablesen von Zählern und Ausfüllen von Formularen für den Wasser- und Stromverbrauch. Trotzdem können die Nutzer über ihr Smartphone oder Tablet prüfen, welches Gerät wie viel verbraucht. Zudem können sie in Echtzeit sehen, wie viel Strom, Wärme oder Energie benötigt wird. Ein hauseigenes Blockheizkraftwerk erzeugt Strom und Wärme für den Apartementkomplex. In Kombination mit einem Eisspeicher-System und Wärmepumpen werden zudem der Energiebedarf und damit auch die Energiekosten gesenkt.

Ansicht: Vitocrossal 200
Parallel zu dem Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 200 wir ein hauseigenes BHKW betrieben. (Bild: © Enno Friedrich)

Wärmeversorgung / Kühlung

Mit dem Energiekonzept aus einem Blockheizkraftwerk, einem Gas-Brennwertkessel und einem Eis-Energiespeicher ist auch die Haustechnik zur Wärmeversorgung und Kühlung des Wohnhauses auf der Höhe der Zeit.

Hauptbestandteil des Energiekonzepts ist ein speziell für das Apartimentum installierter quaderförmiger Eis-Energiespeicher mit einer Grundfläche von 12,2 auf 9,3 Metern. Das Eis-Energiespeichersystem dient als Wärmequelle für zwei Sole/Wasser-Wärmepumpen Vitocal 300-G. Der Eisspeicher kann Wärme verlustfrei auf niedrigem Temperaturniveau speichern, was besonders wirtschaftlich ist. In den Sommermonaten trägt das System zur angenehmen Kühlung der Wohnungen bei, in dem die Fußbodenheizung den Räumen die überschüssige Wärme entzieht und dem Eisspeicher zuführt. Die so gewonnene Wärme wird über Kunststoffspindeln im Inneren des Eisspeichers an das Speichermedium Wasser abgegeben. In den großvolumigen Wassermengen kann so die sommerliche Wärme auf niedrigem Temperaturniveau für den winterlichen Heizbetrieb zwischengespeichert werden.

Mit Beginn der Heizperiode entziehen die Sole/Wasser-Wärmepumpen Vitocal 300-G dem Eisspeicher die gespeicherte Wärmeenergie und führen sie dem Heizsystem zu. Sie entziehen dem Wasser die Wärme bis zur kontrollierten Vereisung bei null Grad Celsius. Bei diesem Wechsel des Aggregatzustandes wird achtzigmal mehr Kristallisationsenergie freigesetzt als bei einer Abkühlung von Wasser um ein Grad Celsius. Daraus resultiert die enorme Energiespeicherkapazität des Eisspeichers. Insgesamt erreicht das System eine Heizleistung von 64 kW und eine Kühlleistung von 25 kW.

In einem zweiten Bauabschnitt wird das System künftig um 28 Flachkollektoren auf dem Flachdach des Neubaus ergänzt. Diese Solar-Luftabsorber tragen ebenfalls zur Regeneration des Eisspeichers bei. Die über die Absorber aufgenommene Wärme wird in den Eisspeicher eingeleitet und dort gespeichert.

Wenn in besonders kalten oder langen Wintern die Heizleistung des Energie-Eisspeichersystems nicht ausreichen sollte, kann ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und ein Gas-Brennwertkessel zur Wärmeversorgung zugeschaltet werden. Im Apartimentum wurde ein Blockheizkraftwerk Vitobloc 200 installiert. Blockheizkraftwerke sind kompakte Energieerzeugungseinheiten, die Wärme und Strom liefern. Durch die integrierte Brennwerttechnik werden bis zu 95 Prozent des Brennstoffs Erdgas in Energie umgewandelt. Der große Vorteil eines Blockheizkraftwerkes: In der vergleichsweise kleinen Einheit wird zum einen Strom für den Eigenbedarf erzeugt, andererseits wird die zeitgleich anfallende Wärme weitgehend verlustfrei für die Heizung genutzt.

Das hauseigene BHKW im Apartimentum wird parallel zu einem Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 200 betrieben. Der Kessel verfügt über die bewährte Inox-Crossal-Wärmetauscherfläche in Kombination mit einem MatriX-Strahlungsbrenner. Dank der bewährten Lambda Pro Control Verbrennungsregelung passt sich der Brenner automatisch an sich verändernde Gasqualitäten an und garantiert einen konstant hohen Normnutzungsgrad von 98 Prozent.

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